III. [Der Gedanke an eine Beihilfe vom Staat.] A
werden dürfte, ohne die allgemeinen Interessen, denen es dienen
soll, ernstlich in Frage zu stellen.
Hier ist nun der Punkt, wo wir glauben, daß das Projekt
einer staatlichen Organisation*) zugunsten der Ziele, welche
unsere Arbeit verfolgt, die praktische Verwertung der letzteren
fördern könnte, weil umgekehrt diese Arbeit den Absichten ent-
gegenkommt, welche jenes Projekt im Auge hat.
Wir wagen daraufhin zu hoffen, daß ein [63] gut vorbe-!
reiteter Versuch, auf der gewonnenen Grundlage die Darstellung
des optischen Glases im großen zu betreiben, seiner Zeit — in
irgendeiner Form — aus öffentlichen Mitteln wird unterstützt
werden können.
Mit bestimmten Wünschen in dieser Richtung schon jetzt
hervorzutreten, würde verfrüht sein; wir gedenken dieses erst zu
tun, wenn wir in der Lage sein werden, die schließlichen Er-
gebnisse unserer Arbeit durch ostensible Tatsachen zu belegen
und Sachverständigen ein selbständiges Urteil über diese Er-
gebnisse sowie über die Aussichten für ihre praktische Verwertung
zu ermöglichen. Indes benutzen wir schon diesen Anlaß, um
die Aufmerksamkeit derjenigen Kreise, welche zur Wahrnehmung
der Interessen der wissenschaftlichen Industrie in Deutschland
vorzugsweise berufen sind, auf diesen Gegenstand zu lenken, und
damit den Boden für spätere An-[64]träge vorzubereiten. In
diesem Sinne gestatten wir uns schon jetzt dasjenige anzuführen,
was nach unserem Ermessen eine Unterstützung unserer Be-
strebungen rechtfertigen würde, sofern es uns gelingt, den Nach-
weis praktisch wertvoller Fortschritte auf diesem Gebiet tat-
sächlich zu erbringen.
Die im Eingang dieser Schrift betonte Notlage der optischen
Kunst ist in der Denkschrift des Herrn Professor FOERSTER voll-
ständig anerkannt. Die aus dem Zurückbleiben der optischen
Glasindustrie entstandene Benachteiligung vieler wissenschaft-
licher Bestrebungen — namentlich der praktischen Astronomie
— ist darin so deutlich dargetan, daß die Dringlichkeit einer
Abhilfe vom Standpunkt der Wissenschaft nicht in Abrede ge-
stellt werden kann. Aber auch dafür bedarf es nach den Aus-
führungen in der genannten Denkschrift keines weiteren Be-
weises, daß eine von Deutschland ausgehen-[65]de Reform
auf dem fraglichen Gebiet unter dem Gesichtspunkt des natio-
nalen Interesses ganz besonders erwünscht sein muß, nicht nur
Ban [Es handelt sich um das damals geplante Institut für Feinmechanik.|
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