108 $ 13. Anfänge mechanischer Naturerklärung.
sobald die Frage nach dem Mechanismus der Mischung
gestellt wird, durch welchen die Veränderungen zu Stande
kommen sollen.
Für diesen Mechanismus gibt das oben angezogene Bei-
spiel der Mischung von Flüssigkeiten kein anschauliches Bild,
da hier der Mischungsvorgang selbst nicht klar zu beobachten
ist. Eine deutliche Vorstellung des Mischungsvorgangs scheint
dagegen die Mischung zerkleinerter fester Körper zu ge-
währen; zugleich entspricht dieser Vorgang anscheinend der
Forderung der Unveräunderlichkeit der Elemente bei der
Mischung besser, als der Vorgang der Flüssigkeitsmischung,
da. in diesem sich die unveränderten Bestandteile unmittelbar
nicht beobachten lassen. Beide Gründe mögen dazu beigetragen
haben, daß die Vorstellung des Mischuugsmechanismus, wo
sie überhaupt in Frage kam, stets von der Mischung von
Teilchen fester Körper hergenommen wurde.
Weiter erscheint nun aber für die zur Mischung und Ent-
mischung dieser Teilchen führende Bewegung in erster Linie
ein Raum erforderlich, der nicht seinerseits bereits von solchen
Teilchen eingenommen ist. Eine notwendige Consequenz der
obigen Voraussetzung ist also die Annahme eines leeren
Raumes und der Bewegung der Teilchen in diesem
Raume.
Endlich aber müssen die Teile selbst, aus deren veränder-
licher Mischung die Erscheinungen erklärt werden sollen,
folgerichtig ihrerseits mit den Eigenschaften des unveränder-
lichen Seins ausgestattet werden. Sie müssen also nicht nur
in ihren übrigen Eigenschaften als unveränderlich vorausgesetzt
werden, sondern auch insbesondere als einfache, letzte
Teile und somit als unteilbar (&rou«, Atome) angenommen
werden, da ja jede Teilbarkeit als Veränderlichkeit jener
Forderung des unveränderlichen Seins widerspräche.
Das consequente Ergebnis der obigen Voraussetzung ist
also die Erklärung aller Erscheinungen aus der Bewegung
und der dadurch entstehenden Mischung und Trennung einer
Vielheit qualitativ verschiedener, ihrerseits aber un-
veränderlicher, im leeren Raume beweglicher Atome.
An diese Erklärung der Naturvorgänge aus der Mechanik
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