fo $ 17. Der rationalistische Idealismus. 
den Formen des wahren Seins, Die Begriffe sind jene 
yoovuwevou, die im Gegensatze zu dem bloßen Scheine der 
gawoöuneva das wahre Wesen der Welt ausmachen. Denn wenn 
wir tatsächlich in der Form des Begriffes das beharrliche Sein 
erkennen, so kann auch das Wesen des beharrlichen Seins, 
soweit wir Kunde von demselben besitzen, nicht von dem 
Wesen dieser begrifflichen Formen verschieden sein. 
Die Antwort auf die metaphysische Frage nach dem Wesen 
des Seienden ergibt sich also vermöge der hier zu Grunde 
liegenden Überlegung als abhängig von den Ergebnissen der 
psychologisch-erkenntnistheoretischen Untersuchung des be- 
grifflichen Denkens. 
Eine vollständige, bis zu den letzten Elementen zurück- 
greifende Analyse des begrifflichen Denkens würde in der Tat 
die endgültige Antwort auf jene metaphysische Frage ergeben 
haben. Die Untersuchung des Mechanismus, durch welchen wir 
im Gegensatze zu den einzelnen vergänglichen sinnlichen Wahr- 
nehmungen zum Begriff des bleibenden Dinges gelangen, 
hätte nicht nur die Mitwirkung der Sinne beim Aufhau des 
Weltbildes zeigen, sondern auch die Formen des beharr- 
lichen Seins zugleich mit den Formen der allgemeingültigen 
Erkenntnis enthüllen müssen. 
Allein von einer solchen vollständigen Analyse der Genesis 
unserer Begriffe war man zu der Zeit, als die obigen Über- 
legungen das philosophische Denken leiteten, noch weit ent- 
fernt. Einerseits stand einer vorurteilsfreien Analyse dieser 
Art die traditionelle Lehre von der Minderwertigkeit der sinn- 
lichen Erkenntnis im Wege, andererseits aber blieb gerade die 
Untersuchung des begrifflichen Denkens an den ersten formalen 
Fragen hängen. Die Untersuchung der Mechanik der Begriffe- 
operationen — der Einteilung, Über- und Unterordnung der 
Begriffe, ihrer Verbindung zu Urteilen und endlich der Schluß- 
bildung aus gegebenen Prämissen -— bot eine solche Fülle des 
Neuen und Erstaunlichen, daß die Aüfmerksamkeit dadurch 
auf lange Zeit hinaus gefesselt und von der Untersuchung des 
scheinbar Selbstverständlichen abgelenkt wurde, das in diesem 
ganzen Netzwerk mit vorausgesetzt war. Man untersuchte die 
zunächst ins Auge fallenden Arten der begrifflichen Formen 
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