N, Ausblick, 165
zu sicheren Erkenntnis im natürlichen wie im wissenschaftlichen
ls Denken uns ‚nicht verschlossen ist, so wird das consequente
m Denken sich auch gegenüber den tatsächlichen Mißerfolgen
3r- der philosophischen Speculation nıcht mehr bei der bloßen
(8- Skepsis beruhigen können. Vielmehr wird zum mindesten die
en Frage gestellt und beantwortet werden müssen, welches denn
die besonderen, scheinbar unübersteiglichen Hinder-
n- nisse sind, welche die Lösung der philosophischen Probieme
ne (im Gegensatz zu den Problemen der Mathematik und der
an übrigen KEinzelwissenschaften) vereiteln? Ob etwa die philo-
‚fe sophischen Fragen an die menschliche Erkenntnis Anforderungen
‘B- stellen, welche diese ihrer Natur nach nicht erfüllen kann?
h- Und wenn die Frage sich in diesem Sinne entscheiden sollte,
aß so würde das consequente Klarheitsstreben‘ weiter die genaue
ier Bestimmung der Grenzen wissenschaftlicher Fragestel-
nt Jung fordern müssen, d. h. der Grenzen, innerhalb deren
318 wissenschaftliche Erkenntnis möglich und jenseits deren sie
££- ausgeschlossen ist. Die Frage nach dem Unterschiede zwischen
Ns lösbaren und unlösbaren Problemen muß beantwortet werden
m können, wenn überhaupt unanfechtbare wissenschaftliche Xr-
in kenntnis möglich sein soll. Denn könnten wir keinen wesent-
en lichen Unterschied dieser Art auffinden, so würden die Fragen
ür der KEinzelwissenschaften denselben Streitigkeiten susgesetzt
ne bleiben müssen, wie die unlösbaren Probleme der Metaphysik,
1- und die Gefahr allgemeiner Skepsis bliebe unabwendbar.
eit Man sieht, daß Überlegungen dieser Art abermals auf
et. eine eminent philosophische Frage, eine letzte Aufgabe des
1ft consequenten Strebens nach Klarheit hinführen. Zugleich aber
nd öffnet sich bereits hier der Ausblick auf den Weg, auf welchem
nn diese Frage sich beantworten muß: ob es natürliche Grenzen
He für unser Erkennen gibt und wie diese Grenzen sich bestimmen,
ist darüber vermag uns nur eine allgemeine Untersuchung
‚en des Mechanismus unserer Erkenntnis, eine Natur-
er- geschichte des menschlichen Denkens Aufschluß zu
geben.
‚en Zu derselben Forderung einer allgemeinen Untersuchung
er- der Natur des menschlichen Erkennens aber führt von der
ur anderen Seite auch die Entwicklung der Specialwissen-
AM