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schränken, ohne die Factoren des Zusammenhanges dieser
Bestandteile und die dadurch bedingte Entwicklung unseres
KErkenntnisbesitzes zu beachten. Eine zweite Epoche vermochte
das Zustandekommen unserer Erfahrung darum nicht zu er-
klären, weil sie ebenso einseitig nur diesen Factoren des Zu-
sammenhanges und den darauf gegründeten „Formen“ der
Anschauung und des Denkens ihr Augenmerk zuwandte, Zur
endgültigen Lösung der erkenntnistheoretischen Aufgabe kann
nur die gleichmäßige Berücksichtigung beider Teile führen.
Wir verfolgen in. den nächsten ‚Abschnitten den Weg,
welchen die psychologische Analyse zurückzulegen hat, um
einerseits den Überblick über die Elemente aller Erfahrung,
andererseits die Kenntnis der Gesetze zu gewinnen, welche den
Aufbau unserer Erfahrung aus diesen Elementen, des mittelbar
Gegsbenen aus dem unmittelbar Gegebenen beherrschen. Diese
Betrachtung führt uns zunächst unvermeidlich in eine Reihe
psychologischer Detailuntersuchungen, ohne welche das Ziel
der erkenntnistheoretischen Bestrebungen. nicht erreicht werden
kann. Die Mühe aber, welche wir auf diese Betrachtung ver-
wenden müssen, wird sich belohnen. Denn wir werden dureh
die letztere nicht nur über den Ursprung und die empirische
Bedeutung der naturalistischen Begriffe Klarheit gewinnen,
sondern zugleich die früher begonnene Analyse des XEr-
kenntnismechanismus vollenden. Eben diese Analyse wird
uns zu dem Standpunkte führen, welcher uns. die einheit-
liche Erklärung unseres gesamten Krkenntnisbesitzes er-
möglicht, und sie wird uns die Grenzen erkennen lassen,
jenseits deren dieser Besitz seiner Natur nach nicht ausgedehnt
werden kann.
$ 21. Die Elemente der Erfahrung.
Als erste Aufgabe der erkenntnistheoretischen Unter-
suchung ergab sich uns aus der vorigen Betrachtung die
Analyse jener Tatsachen, aus welchen unsere Erfahrung sich
aufbaut: die Analyse der unmittelbar gegebenen Er-
lebnisse oder Inhalte unseres Bewußtseins also; deren