Full text: Einleitung in die Philosophie

222 828. Die Facteren des Zusammen angs der Erfahrung 
nicht dem naiven Bewußtsein bekannt sind oder gar im be- 
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treffenden Augenblick jedes Mal unterschieden werden. Zu 
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denselben Tatsachen gehören die weiteren oben bezeichneten. 
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Sobald wir uns erinnern, in welchem Sinne ‚unsere Frage ge- 
stellt ist, verschwindet der scheinbare Widerspruch der gegebene 
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Antwort mit der Erfahrung des naiven Menschen. Die Be- 
ingung, unter welcher allein ein Inhalt als ein gewohnter 
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.h. eben als ein von früher her bekannter erscheinen kann, 
ist die im Bewußtsein vorhandene Nachwirkung eben jener 
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rüheren Erlebnisse, durch welche er zum gewohnten ge- 
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worden ist, da ja diese früheren Erlebnisse nur in Form ihrer 
Nachwirkungen für das Bewußtsein noch eine Existenz be- 
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sitzen. Und zwar müssen diese Nachwirkungen nicht bloß für 
das Bewußtsein vorhanden sein, sondern sich auch in de 
eise geltend machen, daß der gegenwärtige Eindruck in de 
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Tat den Eindruck des schon von früher her Bekannten er- 
eckt, d.h. die Erkenutnis der Ahnlichkeit des neuen mi 
jenen vergangenen Inhalter, muß, ob auch der Eintritt dieser 
Erkenntnis selbst im einzelnen Falle nicht von uns als besondere 
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Tatsache unterschieden und beurteilt wird, als durch unsere 
Bewußtseinszustand gegeben vorausgesetzt‘ werden. 
Auch in den obigen Beispielen. läßt sich die tatsächlich 
Mitwirkung unserer vergangenen Erlebnisse ohne weiteres nach- 
weisen: wenn ich etwa den Himmel als blau wiedererkenn 
— wie solches Wiedererkennen in dem Urteil „der Himmel ist 
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blau“ zum Ausdrucke kommt — so brauche ich zwar keines- 
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egs ausdrücklich an irgendwelche bestimmte vergangene 
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Erlebnisse zu denken, mit welchen ich den gegenwärtigen 
Eindruck als ähnlich erkenne; damit aber mein Begriff „blau“ 
überhaupt eine bestimmte, bekannte Bedeutung habe, mit 
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anderen Worten; damit mein Urteil „der Himmel ist blau“ mir 
etwas Anderes bedeute, als „der Himmel ist schwarz“ oder 
„grün“, müssen eben diejenigen Erlebnisse schon vorausgegange 
und in ihrer Nachwirkung als Factoren meines augen- 
blicklichen Bewußtseinszustandes vorhanden sein, 
elche mir diesen Begriff bestimmt, d. h. mir die Bekanntschaft 
der besonderen Qualität verschafft haben, die ich im gegen 
wärtigen Augenblicke am Himmel wiedererkenne.
	        
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