Full text: Einleitung in die Philosophie

Unterscheidung von Merkmalen. 243 
Tönen erscheinen. Irgend einer der nunmehr bekannten 
musikalischen Töne wird von hier ab entweder als Ton der 
einen oder der anderen Art, als Klavier- oder als Violinton 
wiedererkannt, ev. schon benannt werden, Man sieht, wie 
die hier auftretende Benennung der Klangfarbe des Tones 
sich auf das Wiedererkennen, d. h. auf die Erkenntnis seiner 
Zugehörigkeit zur einen oder der anderen Gruppe, seiner 
Ähnlichkeit mit den Tönen der einen oder der anderen Gruppe 
gründet. 
Indem aber nun weiter nicht nur gewisse Klaviertöne 
in der früher bezeichneten Weise als hohe Töne wieder- 
erkannt werden, sondern ebenso auch ein Teil der Violin- 
töne als ähnlich mit jenen hchen Klaviertönen im Gegensatze 
zu den tiefen Klaviertönen und zu den tiefen Violintönen sich 
bemerklich macht, wird eine Unterscheidung zweier ver- 
schiedener Merkmale an demselben Tone gewomen: 
derselbe Ton wird nicht nur vermöge seiner Ähnlichkeit mit 
der Gruppe der bereite bekannten Violintöne als Violinton 
im Gegensatze zu den Klaviertönen, sondern ebenso vermöge 
seiner Ähnlichkeit mit der bereits bekannten Gruppe hoher 
Töne als hoher Ton im Gegensatze zu den tiefen Tönen 
wiedererkannt und ev. benannt. Je nachdem also die Ähn- 
lichkeit eines gegebenen Tones mit der einen oder mit der 
anderen jener Gruppen erkannt wird, wird ihm das eine oder 
das andere Merkmal beigelegt, wird er nach der einen oder 
der anderen Richtung beurteilt werden. 
Die Unterscheidung der Mehrheit der Merkmale eines 
einheitlichen Inhaltes ergibt sich also aus der Tatsache seiner 
Ähnlichkeit mit verschiedenen von früher her bekannten 
Gruppen von Inhalten: auf ein solches Merkmal eines Inhaltes 
achten und von den übrigen abstrahieren heißt nichts 
Anderes, als die Ähnlichkeit des Inhaltes mit einer Gruppe 
und nicht zugleich diejenige mit den übrigen Gruppen von 
Inhalten erkennen, mit welchen er außerdem noch Ähnlichkeit 
aufweist, 
Wie durch die Unterscheidung unmittelbar nach- oder 
nebeneinander wahrgenommener Inhalte sich die Erkenntnis 
feinerer Unterschiede und Ähnlichkeitsabstufungen ausbildet 
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