Entwicklung zweckmüßiger Bewegungen. 323
an eine zuerst von Meynert gegebene Analyse?) die. Entwicklung
näher ins Auge fassen, vermöge deren „das gebrannte Kind das
Feuer scheut“, d. h. vermöge deren das Kind lernt, die ursprüng-
liche Tendenz des Greifens nach dem Lichte zu überwinden.
In der nachstehenden Figur 2 sei L ein Licht, dessen
Wirkung auf das Auge die centripetale Leitung AC in Er-
regung versetzt und so das Sehen des Lichtes bedingt. Mit diesem
Sehen des glänzenden Gegenstandes ist in einem frühen Lebens-
stadıum die unwillkürliche Reflexbewegung des Greifens in
der Rıchtung nach dem gesehenen Gegenstande verbunden; ein
Fig. 2
Zusammenhang, der in unserer Figur durch die Linie des
Reflexbogens ACH schematisch bezeichnet ist. Andererseits
tritt bei der Berührung der Hand mit dem Lichte und der
dadurch bedingten Schmerzempfindung ein zweiter Reflex in
Tätigkeit, der ein Zurückziehen der Hand zur Folge hat
und in der Figur bezeichnet wird durch. die centripetale
Leitung HD, deren Erregung die Schmerzempfindung bedingt,
nebst der damit verbundenen centrifugalen Leitung DH, deren
Erregung zum Zurückziehen der Hand — zur „Verteidigungs-
bewegung“ -— führt.
; Würde dieser Zustand des Nervensystems erhalten bleiben,
1) Auf die Abweichung der hier folgenden Analyse von der Meynert-
schen sei ausdrücklich hingewiesen.
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