Full text: Rationalismus bis Zweck, Personen- und Sachregister (3. Band)

osophie res publica | 
ft bestialischen Ge- durch ein Schlagwort ersetzt: die ganze Staatsgeschichte oder ein 
rieg wirklich tief in einzelnes Ereignis (in Frankreich die große Revolution, in der 
ır in der Menschen- Schweiz die Telltat), eine angebliche Aufgabe oder auch nur ein 
ur. Diese ist nicht verwirrtes oder ein gefälschtes Wort. Hüben und drüben 
r Mensch hat seine gibt es für die Dauer des Kriegszustandes nur noch eine ein- 
und hat darum im zige Tugend: die Tapferkeit; virtus ist zur Moral geworden. 
ich an die Umkeh- Es gibt kein anderes Ziel als den Sieg; dieser Zweck heiligt 
den Krieg begleitet alle Mittel. 
Gegen die alten und neuen Lobpreiser des ewigen Friedens 
der Not der lieben sind unter Denkern und Feldherren Verteidiger des Krieges auf- 
igenen Rechts. Je gestanden, des Krieges an sich, nicht nur eines bestimmten unver- 
s Rechtsbewußtsein, meidlichen Krieges. Den Verteidigungskrieg, d. h. die echte Not- 
dentum im Kriege. wehr, haben immer nur Narren oder Heilige gescholten. Der 
er für seine Pflicht Krieg enthält nun wirklich den merkwürdigen Widerspruch, daß 
verlangt. Es sind der gemeine Egoismus des Menschen da zu heroischen Handlungen 
mus zu Heldentaten führt, die diesen gemeinen Egoismus überwinden. Im Kriegszu- 
um Haus und Hof, stand erfährt der Mensch, daß er nicht Selbstzweck ist. Je 
er noch unter dem sinnloser das Leben geworden ist, desto deutlicher wird der Sinn 
aoch höher der Sol- des Todes erkannt. Und hier, in der Selbstaufopferung für die 
Heimat sein Leben Brut, hat die sonst so stille Natur doch den Krieg dem Menschen 
chzudenken, so ver- schon vorgemacht. 
gar mit dem sonst Die Moral mit ihren Werturteilen kehrt erst im Frieden 
den Feind wird zu zurück; auch die moralische Bewertung des Krieges selbst. Die 
. Haß und Liebe Probe darauf, ob die heroischen Menschen nicht dümmer waren 
glaubt wird wie an als die unvernünftige Natur, läßt sich mit Symbolen und Schlag- 
ntlich nur auf Gas worten, mit Fahnen und Ehren nicht anstellen, nicht einmal mit 
m Symbol verbun- den Lügen des historischen Ruhms. Der Krieg war gut, wenn 
bol die Fahne, dem die Selbstaufopferung der Brut von Nutzen war. Der Staat, 
ı wird der Monarch der das vergißt, wird im Frieden wieder so gehaßt werden wie 
vor dem Kriege. 
der Treue zu einem N 
stehen, sondern ganz zeichen nachgeahmt worden sind. Die Standarten der Legionen (bei 
ten Kriegsherrn ge- Tacitus werden sie geradezu bellorum Dii genannt) wurden im Lager 
e andere Eide einem in ein Tempelchen untergebracht und erfreuten sich dort einer gött- 
ınen-Zeremonien sind lichen Verehrung; freilich wurden auch die römischen Kaiser unter 
Legionen, was beson- die Götter versetzt, im Gegensatze zu moderner Sitte erst nach ihrem 
die römischen Feld- Tode. 
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