Mauthner: Wörterbuch der Philosophie
dem fertigen Lebewesen; wenn nun aber auch der fallende Körper welche eb
oder der rotierende Planet in seiner Richtung ein Ziel hat, meinet- wart mit
wegen nur ein räumliches Ziel, dessen letzte Ursache aufzuklären tungstheo
selbst einem Newton nicht gelungen ist, dann ist auch die mecha- Panpsych:
nische Bewegung nicht restlos durch Kausalität zu erklären, und schen in d
die Zielhaftigkeit (Teleologie) jeder Bewegung muß zugegeben weit gröfß
werden. Will man die Gravitation als eine Ursache gelten lassen, worden is
so ist sie nur die Ursache von Quantitäten, von Intensitäten, nicht dem wolle
von einer Richtung; auch das Kant-Laplacesche Weltbild erklärt tasie hers;
die Richtung der Bewegungen nicht. Der Richtungsbegriff in Ja, wir en
der organischen Welt ist nicht geheimnisvoller als in der mecha- die Seele
nischen Welt. Die Ursache einer Bewegungsrichtung (durch Kraft, als
Gravitation, durch Elektrizität) ist uns ebenso unbekannt wie die Der Unte
Ursache jedes Zwecks, der nicht von einer menschlichen Absicht fallenden
gesetzt worden ist. Man beachte dabei, daß der Begriff Teleo- der Empfi
logie von griech, z&e40g abgeleitet ist, daß dieses Wort ursprüng- diese Ausc
lich das räumliche Ende, das Ziel bedeutete, daß unser Zweck Ich w
dieses griech. zeios nur sehr drastisch übersetzte, nur bildlich alle griffs auf
diese Ausdrücke auf das Ziel menschlicher Absichten übertragen wollte den:
wurden (vergl. Art. Zweck) und man wird begreifen, daß auch auf eine ”
wortgeschichtlich das räumliche Ziel mit dem Zwecke mensch- allerdings
lichen Wollens zusammenhängt. Goldscheid, der sich sprachkri- dacht hat:
tischen Anregungen nicht verschlossen hat, ist leider diesen Spu- der Organ:
ren nicht nachgegangen. Er hat auch die Frage nicht unter- über Darw
sucht, deren mathematischer Untersuchung ich mich nicht ge- eine Richti
wachsen fühle: ob die Richtung einer Kraft (ich denke zunächst unter uns ı
an die Mechanik) geradlinig sein müsse. Ich meine, wir sollten
uns von dem Schema der Schwerkraft nicht irreführen lassen;
wir sollten an die Kurven eines elektrischen Feldes denken, die
wenigstens die Anordnung der Richtungen im Raume nicht ge- schön
radlinig darstellen. Die Richtungen der Biologie scheinen nicht Dante und
geradlinig zu sein. Ich habe diesen Punkt nur erwähnt, damit haben Wer
nicht wieder ein Gegensatz zwischen den gerichteten Kräften haben gesch
der Mechanik und den gerichteten Kräften der Biologie von da einmal eine
aus aufgerichtet werde. und Roman
Mir will scheinen, als könnte die Lehre des Panpsychismus, Erfindung
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