Full text: Hardy's Vacuum-Bremse

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sicherheit erhöht würde, nur noch ein neues Mittel geschaffen wird, um die 
Sicherheit des Betriebes zu gefährden. 
Nicht viel anders verhält es sich mit der ähnlichen Luftdruckbremse von Steel. 
Was nun die Vaecuum-Bremse von Smith betrifft, so liegt der Grund 
dafür, dass diese Bremse trotz der vorzüglichen Eigenschaften, wodurch sich die 
Vacuum-Bremsen vor Allem auszeichnen, keinen durchschlagenden Erfolg erringen 
konnte und gegenwärtig sogar vielseitig aufgelassen wird, in der mangelhaften An- 
ordnung des ganzen Apparates einerseits, anderseits in der missglückten Wahl ein- 
zelner Details, besonders der kostspieligen, rasch zu Grunde gehenden Kautschuk- 
cylinder, welche schon nach kurzer Zeit die Wirkung der Bremse wesentlich 
beeinträchtigen. 
Soviel aber ist klar, dass das Princip: durch Aussaugen der Luft aus den 
Brems-Cylindern in diesen Luftverdünnung zu erzeugen und den Ueberdruck der 
äusseren atmosphärischen Luft als Bremskraft zu verwenden, eine ausserordent- 
liche Einfachheit in der Construction gestattet, und die Eigenschaft der Ein- 
fachheit, die doch eine Grundbedingung für jede im Grossen anzuwendende 
Vorrichtung ist, wurde auch bei allen Vaceuum-Bremsen bisher allseitig anerkannt. 
Es entfallen hier die Apparate zur Comprimirung der Luft, die Reservoire 
zur Aufbewahrung derselben, die complicirten Vorrichtungen, um die gepresste 
Luft im nöthigen Momente auf die Hebel und Bremsklötze wirken zu lassen 
u..s. W.; damit theilweise zusammenhängend, entfällt auch die Gefahr, dass die 
Bremse zur Unzeit wirkt, was von grosser Wichtigkeit ist, da eine zu unrechter 
Zeit eingreifende Bremse gerade das Gegentheil von dem. bewirken kann, was 
sie bewirken soll. 
Eine KEigenthümlichkeit- der Vacuum-Bremsen, die von eminenter Be- 
deutung. ist, besteht darin, dass der Locomotivführer den Bremsdruck nach 
Belieben vergrössern oder verringern kann, dass es ihm in die Hand gegeben 
ist, denselben in allen Zwischengrössen von Null bis zu der der jeweiligen An- 
ordnung entsprechenden maximalen Bremskraft nach seinem Willen zur Wirkung 
zu bringen und dass der Bremsdruck selbst während des Bremsens verändert 
werden kann. 
Mit den Vacuum-Bremsen ist man ım Stande, den BremS- 
druck, und somit auch die Zugsgeschwindigkeit, entsprechend 
den Niveau- und sonstigen Verhältnissen, zu reguliren. 
Hierin liegt ein prineipieller Unterschied in der Wirkungsweise zwischen 
allen übrigen continuirlichen und den Vacuum-Bremsen. Während bei den anderen 
continuirlichen Bremsen der Bremsdruck entweder gar nicht oder nur innerhalb 
sehr geringer Grenzen veränderlich ist und die Zugsgeschwindigkeit nur durch 
den absatzweisen Angriff der Bremsklötze auf die Radreifen regulirt werden soll, 
bei den Luftdruckbremsen ausserdem die zum KReguliren verwendete Kraft erst 
nach Verlauf einiger Zeit wieder ersetzt werden kann, wirkt bei der Vacuum- 
Bremse der zum Reguliren angewendete Druck innerhalb der Zeit, als überhaupt 
gebremst wird, stetig; er kann beliebig erhöht oder vermindert werden und ist 
ausserdem die totale Bremskraft in jedem Augenblick vorhanden. 
Von welch’ ausserordentlichem Nutzen diese letztere Kigenschaft der Vacuum- 
Bremsen ist, lässt sich an Bahnstrecken mit starken und variablen Gefällen, bei
	        
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