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Maschinenleitung an. Jeder Ejector besitzt ferner eine Metalldüse d und ein
Ventil v, welches, sobald die Saugwirkung aufhört, durch den äusseren Luftdruck
an den Ventilsitz niedergedrückt wird und die entsprechende Luftleitung schliesst.
Es ist ganz natürlich, dass derjenige der beiden Ejectoren, in welchen die
Dampfleitung mündet, also hier der Ejector K,, etwas rascher wirkt, als der Ejec-
tor E,, da der für den ersteren überschüssige Dampf erst die kleinere Oeffnung 0,
passiren muss, bevor er in den Letzteren gelangt. Nachdem die Wagenleitung be-
deutend länger ist als die Maschinenleitung, so wird, um die Differenz jener
Zeiten, die zum Aussaugen der Luft aus jeder der beiden Leitungen erforderlich
sind, möglichst gering zu machen, die Wagenleitung immer mit dem rascher
wirkenden Ejeetor in Verbindung gebracht, in welchen die Dampfleitung mündet.
Die gegenwärtig bei Hardy’s Vaecuum-Bremse in Verwendung kommenden
Ejectoren von der oben beschriebenen Form, erzeugen bei einer effectiven Dampf-
spannung im Locomotivkessel von 7—10 Atmosphären ein höchstes Vacuum von
0:75 Atmosphären, das sind 57 Centimeter der Quecksilbersäule, vorausgesetzt,
dass reiner trockener Dampf durch dieselben strömt. Um dies Letztere zu er-
möglichen, ist die Dampfleitung innerhalb des Dampfdomes durch ein Rohr 7
(siehe Tafel I) bis nahe an die Domdecke verlängert. An einen zweiten Ansatz
a, des Ejectorgehäuses ist mittelst einer Holländerverschraubung ein kleines
Röhrchen angeschraubt, welches dem in diesem Gehäuse sich etwa ansammeln-
den Condensationswasser den Abfluss ins Freie gestattet, Um das Condensations-
wasser für den Fall, als es durch die Ejectorventile v in die Luftleitungen ge-
langen sollte, ebenfalls ableiten zu können, sind an den tiefsten Punkten der
Rohrleitungen unter den Ejectoren selbstthätige Ablassventile (Taf. III,
Fig. 3 und 4) angebracht.
Selbstverständlich werden die Ejectoren am Besten möglichst nahe dem
Dampfventil montirt, weil dann die Dampfleitung um so kürzer wird, Auch ist
es nicht unwichtig, das Röhrchen zum Ablassen des Condensationswassers rein
zu erhalten und bei den Ablassventilen dafür zu sorgen, dass sie richtig spielen,
da durch angesammeltes Condensationswasser im Ejectorgehäuse oder in den
Rohrleitungen die Saugkraft der Ejectoren, wenn auch nicht um Bedeutendes,
so doch immerhin beeinträchtigt wird.
Die Vacuum-Cylinder (Taf. III, Fig. 5, 6 und 7) bestehen, wie schon
bemerkt, aus zwei gusseisernen Schalen (S, S,), die an ihren Flantschen f mit
einander verschraubt sind. Die obere Schale hat vier Lappen 7, die zur Befesti-
gung des completen Vacuum-Cylinders an das Fahrbetriebsmittel dienen, und
ausserdem nahe am Boden einen Rohrstutzen ”, an welchen das zur Luftrohr-
leitung führende Kautschukrohr (siehe 8, auf Tafel I) befestigt wird. Der Boden
der unteren Schale hat einen kreisförmigen Ausschnitt o, dessen Wandung in das
Innere der Schale hineinragt. Zwischen den Flantschen der beiden Schalen ist
ein Lederstulp Z eingeklemmt, welcher, aus 3 Mm. starkem, gut geöltem Leder
hergestellt, eine hutähnliche Gestalt hat und in der Mitte durch zwei Kkreis-
förmige Eisenplatten », die den Kolben des Vacuum-Cylinders bilden,
abgesteift ist. Der Lederstulp hat solche Dimensionen, dass er weder beim Auf-
liegen des Kolbens auf dem Ringe o, noch bei seinem etwaigen Anliegen an
dem Boden der oberen Schale gespannt wird.