A a
Es erübrigt noch die Frage, wie lange Zeit man
für die Durchführung der vollen Frostprobe braucht.
Der Kasten von den in der Verordnung angegebenen
Dimensionen kann auf einmal bis ca. 15 normale Probe-
stücke (7X 7X 7 oder 5 X 5 X 5 cm) aufnehmen, was
ca. 5 bis 7 Steingattungen entspricht, wenn man von
jeder Art oder von jeder Schicht der für die Versuche
ausgewählten Materialien 2 oder 3 Probestücke nimmt.
Setzt man weiter voraus, dass die zur Frostprobe be-
stimmten Probestücke bereits mit Wasser gesättigt
sind, so wird man 1'/2 bis 2 Wochen brauchen, um bei
zweimaligem Krfrieren per Tag die volle, maximale
Probe zu 25 Erfrierungen auszuführen. In Wirklich-
keit wird jedoch dieses Maximum von Zeitaufwand
meist nicht erforderlich sein; denn gewöhnlich geschicht
es, dass dem Froste schlecht widerstehende Steine viel
früher, — nach 10 bis 15 Erfrierungen und sogar noch
schneller — Absplitterungen, Abblätterungen, Risse u.
dergl. zeigen. Die volle Sättigung der Probestücke
mit Wasser dauert bei einzelnen Steinarten allerdings
sehr lange; indess ist es nicht nöthig, die theoretisch
volle Sättigung abzuwarten, da die grösste Wasser-
aufnahme in den ersten 3 bis 4 Tagen nach geschehe-
ner Versenkung der Probestücke in das Wasser er-
folgt, weshalb man nach der Ansicht des Referenten
die Differenz der ersten Decimale ausser Acht lassen
könnte. Gewöhnlich reicht eine Woche für fast alle
Steinarten aus; in dringenden Fällen kann man sich
aber mit 3 bis 4 Tagen begnügen.
Ausser den oben erwähnten Referaten über die
Frostprobe hat Ref. über denselben Gegenstand auf
dem Pariser internationalen Baucongresse von 1889
referirt, welche Mittheilung in den „Comptes rendues
du congres international des proc&des de construction“