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erstens im Allgemeinen nicht allein für die Frostein-
wirkung, sondern auch für die übrigen Witterungsein-
flüsse maassgebend ist, und zweitens für manche
Steinarten gewisser physikalischer Beschaffenheit häu-
figere Schwankungen mittlerer Kältegrade oft grösseren
Schaden bringen, als ein sehr bedeutender, aber kurzer
Frost. Die Baupraxis bietet sehr zahlreiche Fälle von
Frostbeschädigungen, — so z. B. die Zerstörung von
Verblendungen an Gebäuden (Polytechnikum in Zürich
u. a.), an Brückenpfeilern wie beispielsweise an der
Oka-Brücke der Rjashk-Wjasmaer Bahn, an der Ra-
nowa-Brücke der Koslow-Rjasaner Bahn, der Zna-Brücke
der Morschansk-Ssysraner Bahn u. s. w., sowie auch
Risse der Auflagersteine u. s. w.
Die künstliche Frostprobe steht bei dem mecha-
nischen Laboratorium des Kaiserl. Wegebau-Ingenieur-
Institutes seit dem Jahre 1885/86 in Anwendung;
die für ihre Ausführung ausgearbeitete Instruction ist
vom Wegebau-Ministerium als Verordnung angenommen
worden. Doch ist zu bemerken, dass die Kältemischung
erfahrungsmässig besser aus 2Gew.-Thlu. Eis und 1 Gew.-
Thl. Salz, als im Verhältnisse von 3:1 genommen wird,
und dass ferner die in der Instruction vorgeschriebenen
Dimensionen des Gefrierkastens ebenfalls etwas grösser
zu nehmen sind, wenn Ziegelsteine häufig der Frost-
probe unterworfen werden sollen und man in diesem
Falle mit einzelnen ganzen Ziegeln zu operiren hat*).
Indem die oben genannte Probe fürs Krste aus-
schliesslich nur im erwähnten Laboratorium für Kisen-
bahnzwecke, Behörden und private Techniker im
*) Die ursprünglichen Vorschriften über die Probe vermittelst
der Kältemischungen wurden dem Referenten von Prof. Bauschin-
ger mitgetheilt,