Full text: Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft (18. Band, 3. Abtheilung, 1. Halbband, Noten)

Zu Kapitel 5, S. 175 
E. O, Kirchenrecht: Oratio jur. publ. ecclesiastici de jure impera— 
toris eêt statuum imperii circa sacra, Utrecht 1720, 2. Aufl. Halle 1724; und 
in der citirten Dissertationensammlung. 
E. O, Staatsrecht und dessen Geschichte, Diss. de abusu legum 
Romanarum in jure publico, Duisburg 1718; die meisten übrigen Disser— 
tationen in der citirten Sammlung, bis zu der letzten Schrift Otto's, der Ab— 
handlung de comitibus Palatii, Utrecht 1734; namentlich aber: Notitia prae— 
éipuarum Europae rerum publicarum (auch unter dem Titel: Prĩimae lĩneae 
notitiaé rerum publicarum), Utrecht 1726, 4. Aufl. Utrecht 1739, Nachdruck 
Jena 1749: ganz im Sinne Pufendorf's und der Hallischen publicistisch-historischen 
Schule geschriebenes Lehrbuch über die Europäische Staatenkunde. 
Johann Salomo Brunquell, geb. zu Quedlinburg 22. Mai 1693, 
stud. seit 1712 in Jena hauptsächlich unter Ephraim Gerhard und unter Gott— 
fried Stolle, sodann seit 1715 in Leipzig unter C. O. Rechenberg, kehrte 1717 
nach Jena zurück, promovirte dort 1720 und begann sofort Privatvorlesungen 
zu halten. Er wurde 1723 Advokat beim Hofgericht, 1728 ao. Prof. und zu⸗ 
gleich mit der Ausarbeitung von Urtheilen für Fakultät und Schöppenstuhl be— 
traut, 1730 o. Prof. und Beisitzer obiger Dikasterien sowie des Hofgerichts, 1733 
Hofrath. Sowohl wegen seines gelehrten, wie wegen seines Rufes als hervor— 
ragende Arbeitskraft in praktischen und Universitätssachen wurde er 1735 von 
Münchhausen an die neu gegründete Universität Göttingen berufen, um dort 
als Prof. des canonischen Rechts an die Spitze der juristischen Fakultät zu treten; 
kaum angelangt, wurde er auch zum königl. akademischen Commissarius — 
d. i. der Titel, den vorläufig der spätere Rektor führte — ernannt; ward aber 
sofort von schwerer Krankheit ergriffen und starb bereits 21. Mai 1735, nur 
zweieinhalb Monate nach seiner Uebersiedelung (J. M. Gesner, Biogr. acad 
coll. et ed. Jer. Nic. Eyring 1, 49f. — Vita vor der Sammlung seiner Opus⸗ 
cula, Halle 1774, von dem Herausgeber H. J. O. König. — Götte, gelehrtes 
Europa 1, 540f. — Pütter, Versuch einer acad. Gel.-Gesch. Göttingens 1, 40. — 
von Schulte, Gesch. b, S. 109. — Steffenhagen in der A. D. B. 3, 448. 
Näheres über die Verhältnisse der Göttinger Berufung bei Rößler, Gesch. d. 
Gründ. d. Univ. Göttingen S. 227f.). 
J. S. B, Gesammtstellung. Sie ist leicht zu übersehen in Folge des 
Umstandes, daß seine sämmtlichen kleineren Schriften (außer zwei) wohl ge— 
sammelt und geordnet uns vorliegen in den zwei Bänden seiner Opuscula ad 
historiam et jurisprudentiam spectantia, coll. atque ed. Henr. Joh. Otto 
König, Halle 1774. 
J. S. B, Braunschweig-Lüneburgisches Partikularrecht; 
Deshalb gelobt bei von Selchow, Quellen des Braunschweigisch-Lüneburgischen 
Staats- und Privatrechts, in den Electa juris Germanici, exercitatio 986 
Note 1. S. 492. 
J. S. B, Programm von 1735: quo in pugna juris Germanici 
et Romani illud huie . . . praeferendum esse nisi hujus receptio probetur 
ostenditur. Vgl. auch Brunquell, historia juris, pars II membr. Lcap. XI 
de usu atque auctoritate jur. Rom. in foris Germaniae. 
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