Full text: Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft (18. Band, 3. Abtheilung, 1. Halbband, Noten)

18 Zu Kapitel 7, S. 267 
Kais. RKGe-Justizwesens und Prozessus einzurichten . HKerwähnt von B. C. A. 
N. S., Hoffnungsburg“ (Wetzlar) 1755. Im Uebrigen s. Fahnenberg, Lit. des 
RKG's. S. 165f. 242 301. 311 
Ernst Joachim Westphal, geb. zu Schwerin 21. März 1700, studirte 
seit 1717 in Rostock, seit 1719 in Halle, promovirte 1721 in Jena und ließ sich 
nach einigen Reisejahren 1724 zu Rostock als Advokat und Privatdocent nieder, 
wo er über Pandekten und über die Verschiedenheiten und Uebereinstimmungen 
des Röm. und Dentsch. Rechts (offenbar nach Ludewig) Vorlesungen anbot. 
Jedoch verließ er, ohne eine Professur erhalten zu haben, Rostock bereits wieder 
1728, um in Hamburg Familienangelegenheiten wahrzunehmen und zu advociren; n 
1730 wurde er nach Kiel als Bürgermeister berufen; 1732 ernannte ihn Herzog 
Karl Friedrich von Schleswig-Holstein zum Geh. Sekretär, 1733 zum Cabinets— 
rath und Vicepräsidenten des Oberkonsistoriums. Damit war sein Eintritt in 
die staatsmännische Laufbahn entschieden, welche ihm glänzenden Aufstieg, Sturz 
und Restitution in jähen Umschwüngen bringen sollte. 1736 Hofkanzler und 
Geh. Rath, 1737 reich belehnt und mit dem Namen von Westphalen in den m 
Adelsstand durch den Kaiser erhoben, 1739 von einer neuen Regierung nicht 
nur in allen seinen Bedienungen bestätigt, sondern selbst in's Conseil auf— 
genommen und zum Oberkonsistorial-Präsidenten, 1745 zum Wirkl. Geh. Rath 
ernannt, übte er einen maßgebenden Einfluß auf die gesammten Staatsgeschäfte 
Als aber bei den verworrenen politischen und staatsrechtlichen Verhältnissen 
jener Lande 1750 abermals ein Regierungswechsel eintrat, wurde von West— Iũ 
phalen in eine peinliche Untersuchung verwickelt, welche am 2. September 1752 7 
mit schwerer Verurtheilung endigte, lediglich aus politischen Gründen, wie * 
allgemein anerkannt ist, seit Dreyer die vollständige Haltlosigkeit gleichzeitig, * 
natürlich nur ad colorandum, erhobener pekuniärer Anschuldigungen nach— * 
gewiesen hat. So brachte denn auch ein neuer Umschwung der politischen Very —* 
hältnisse 1756 sofort die Annullirung jenes Urtheils von 1752 und die Wieder— * 
einsetzung von Westphalen's in alle seine Würden mit sich; im Besitze derselben * 
ist er 21. März 1759 gestorben. Sorgfältige, alles frühere überflüssig machende * 
Biographie und Charakteristik bei H. Ratjen, Ernst Joachim von Westphalen 
und Johann Karl Heinrich Dreyer, Kiel 1861, S. 4562) * 
E. J.v. W. frühere Schriften; unter überwiegendem Einfluß Lude— 
wig's, alle aus des Verfassers Rostocker Zeit: Commentatio academica de n 
distincta practica ratione in jure privato Romano-Germanico, Neubranden— h 
burg und Leipzig 1724 — De fatis atque usu studii juris feudalis ĩn Ger uu 
mania meditatio pragmatica, Wismar und Lund 1725, Neudrucke Wittenberg htn 
1742 und in Jenichen's Mesaurus, Bd. 1. — Rxcrcitatio historica et übt 
juridica forensis de juris Romani indole et obligandi diversa ratione ac W 
dignitate in foris apud. Romanos et Germanos, Rostock und Leipzig 1726. — * 
Specimen positivum juris Romani dissonantis a jure Germanico communi 
et Mecklenburgico, Rostock 1726. — De origine et medela corruptae juris i 
prudentiae et justitiaé historica et dogmatica consideratio, Rostock und n 
Leipzig 1727, vgl. Baron, Franz Hotmann's Antitribonian S. 35. 
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