Full text: Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft (18. Band, 3. Abtheilung, 1. Halbband, Noten)

Zum achten Kapitel. 
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Heinrich Köhler, geboren zu Weißenfels 29. Mai 1685, bezog 1704 
die Universität Leipzig, wo er Titius hörte, begab sich 1706 nach Halle zu Tho— 
masius und J. H. Böhmer, ward dort durch Wolf seiner Mathematik und 
Philosophie gewonnen, lebte 17112 1714 zu Wien, wo damals Leibnitz sich auf— 
hielt und ihm persönliche Annäherung verstattete. Als Hofmeister weilte Köhler 
1715 1720 in Gotha, dann ließ er sich in Jena als Privatlehrer nieder, ward u 
dort trotz großen Lehrerfolges erst 1734 ao. Professor und ist dortselbst den ꝛ 
21. Juni 1737 gestorben. (C. G. Ludovici, Historie der Wolf'schen Philosophie 
3, 166 f.; Günther, Jenenser Professoren, mit Schriftenverzeichniß.) 
Heinrich Köhler; Excertitationes jur. nat. Der Einfluß des 
Werkes geht schon hervor aus der raschen Folge der Auflagen: 1732; 1735 m 
1738; 1741 und 1744; wegen des Strafrechts besonders vgl. Haelschner, Gesch. 
d. brandenb.-preuß. Strafrechts S. 160. — Auch Köhler's sonstige Schriften binß 
behandeln durchweg das Natur- und Völkerrecht. wnn 
Wolf'sche Schule im positiven Recht. Außer den im Texte besprochenen 
hauptsächlichen Vertretern seien noch genannt: Johann Burkhard Wolf, n 
1700-1779, später Rechtsanwalt zu Nürnberg, disputirte 1728 in Altdorf de e 
ICto philosoppo. — Anton Ulrich Erath, 1709 — 1773, später Quedlin m 
burg'scher Hofrath, sodann Nassauischer Regierungsrath zu Dillenburg, schrieb 7 
1729 zu Helmstädt eine Diss. epistolica: nexus philosophiaeé eum juris — 
prudentia adumbratus. — Johann Christian Bucky, 1710—1781, später 
Rathsherr zu Danzig, schrieb 1731 zu Leipzig Prolegomena jurisprudentiae n 
civilis privatas methodo scientifica conscripta. — Außerdem sei erwähnt, 
daß lebhafter Wolfianer war der juristisch gebildete Cameralist Julius Bernhard 
von Rohr (s. A. D. B. 29, 60f.); daß Senkenberg ganz (De jur. prud. certa 
methodo tractanda 8 VD, Bach theilweise (Unparteiische Kritik 5, 322) die 
Wolf'sche Methode billigten; erinnert sei daran, daß F. E. v. Pufendorf sich dieser 
Methode in seinen ersten Schriften wenigstens stark nähert; im Uebrigen vgl. C. G. 
Ludovici, Historie der Wolf'schen Philosophie 1736; „Historie der demonstrativischen
	        
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