i Zu Kapitel s, S. 279 280
Johann Peter Banniza, geb. 4. Januar 1707 zu Aschaffenburg,
studirte zu Heidelberg, Mainz und Würzburg, lebte eine Zeit lang in Wetzlar,
um den RKG.'s-Prozeß kennen zu lernen, 1734 - 1755 Prof. zu Würzburg, dann
als Prof. für Pandekten und Criminalrecht nach Wien berufen, dort gestorben
11. Juni 1775. Er schrieb außer zahlreichen Dissertationen, die u. a. den West— i
phälischen Frieden zu Gunsten der Katholiken intolerant auslegen, eine „Ein—
leitung zu dem Kais. Kammergerichtsproceß“, 1740 und abermals 1769 (6gl.
Fahnenberg, Literatur des RKG.'s S. 127), sowie ein Systema jurisprudentiae
criminalis 1755. (Wurzbach, Lex. und A. D. B. unter seinem Namen.)
Johann Jakob Joseph Sündermahler, der Hauptgegner Strube's n
in den staatskirchenrechtlichen Controversen, vgl. oben voriges Kapitel, Text
S. 257 und Note S. 172 f, ist geboren zu Staffelstein im Fürstenthum Bamberg
im Jahre 1702, eine Zeit lang Carmeliter, trat aber aus dem Orden, studirte
Theologie und sodann Jurisprudenz zu Würzburg, dort 1737 lic. und 1741
Dr. jur., in demselben Jahre als Nachfolger Ickstatt's Prof. des öffentlichen,
Natur- und Völkerrechts, später Geh. Rath, gest. daselbst 21. Januar 1775.
Seine hauptsächlichen Leistungen erschienen gesammelt unter dem Titel: Opuscula
selecta juris publici doctrinam illustrantia, Speier u. Worms 1768. (Meusel,
Lex. 13, 546f. — v. Schulte in der A. D. B. 37, 156)
Carl Graf von Colloredo. Elementa juris gentium. Sachlich vgl.
v. Ompteda, Literat. des Völkerrechts 1, 306f.; und Rivier, in v. Holtzendorff's
Handbuch des Völkerrechts 1, 45.
Johann Adam Ickstalt, Schriften im bairischen Interesse
aufgezählt bei Meusel, Weidlich u. s. f. a. a. O.; jedoch gehört nicht darunter die
„Gründliche Ausführung“ von August 1741, für welche vielmehr der Geheim—
rathskanzler von Unertl das Material und die Argumente lieferte, vgl. von
Oefele a. a. O.
J. A. J. als Fürstenerzieher. Außer Kluckhohn a.a. O. s. bei Ichstatt
selbst Opusc. 1 Nr. 12, die Oratio de eurythmia politica, Würzburg 1736.
J. A. J. Ingolstädter Thätigkeit. Außer den ausführlichen An—
gaben bei Kluckhohn a. a. O. s. die Darstelluug bei Prantl, Gesch. der Universität
Ingolstadt, Landshut, München, S. 546— 619, ferner S. 625 und S. 666 f.
J. A3. Ingollttädter Vorlesungs-Thaätigkeit Programm
darüber, Ingolstadt 1746, analog dem Würzburger von 1731. Naturrecht las
Ickstatt nun nach eigenen Positiones juris naturalis, Ingolstadt 1746; sie n
waren entstanden aus dem Kurprinzen gehaltenen Vorträgen.
Johann Georg Weißhaupt, gest. 1753, wissenschaftlich unbedeutend
Joh. Georg von Lori, 1723 —1787, Historiker, Staatsmann, um die
Begründung der bair. Akademie und um das ganze bair. Geistesleben seiner Zeit
hoch verdient, war als Jurist Schüler Barthel's. Seine einzigen, aber rechts—
geschichtlich nicht unbedeutenden juristischen Werke sind: Commentatio prima
de origine et progressu juris Boici civilis antiqui, qua historia juris patrii
a prima Boiorum memoria usque ad initia saeculi XNIV ex genuinis fon-
tibus illustratur, Ingolstadt 1748; „Sammlung des bayrischen Bergrechts mit
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