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praxis cameralis bekannt, 1661 Hohenlohe-Neuensteinischer Kanzleidirektor,
5 9. April 1663 Doctor der Rechte zu Straßburg, 23. April 1666 Professor der
Institutionen, 1670 der Pandekten zu Altorf, 10. Mai 1673 von dem Kurfürsten
Karl Ludwig zur ersten Professur der Rechte nach Heidelberg berufen, dort auch
Beisitzer, seit 1688 Vicepräsident des kurfürstl. Hof- und Ehegerichts mit dem
423 Titel eines „Vicehofrichters“ aus den Ruinen Heidelbergs und der Pfalz
Louan gerettet durch den ihm am 18. Dezember 1690 gemachten Antrag der Stadt
Tblun Frankfurt a. M., die Stelle eines Consulenten und ersten Syndikus zu über—
986Bn nehmen, einen Antrag, dem er März 1691 nachkam; in diesen Aemtern zu
Inn Frankfurt gestorben 27. Dezember 1701. (Will, Nürnbergisches Gelehrten—
wtüen Jenu Lexikon 4, 17 f. — Hallische Beiträge 2, 273. — Düntzer, Goethe's Stamm—
UN Vih bäume, 1894, S. 37 — Alex Dietz in der A. D. B. 37, 630). Werkte:
Vhneht Ueber die im Texte genannten staatsrechtlichen vgl,, wegen des scharfen Gegen—
b Ehenhan satzes zu H. Cocceji: FVata ac Merita Henrici de Cocceji, vor dessen Exer—
haubiwer citationes curiosae, Bd. 1, Nr. 11 -13 der aufgezählten Controversen; sowie
ratut Nrühet Pütter, Literatur d. deutsch. Staatsrechts 1, 295. — Ueber das völkerrechtliche
E— N. H. Gundling, Colleg. Historico-Literarium 1, 762; sowie v. Ompteda,
e hrten Literatur des Völkerrechts S. 289f.; Rivier in v. Holtzendorff's Handbuch
wa noch de 1, 439. — Hier noch zu nennen: Disputationes ad Recessum Imperii de
R iherh ao. 1654, Altorf 1669, neu aufgelegt für sich Heidelberg 1686 und Wetzlar
ührisen 1739, außerdem als zweiter Theil eine Sammlung u. d. Titel , Disputationes
n in academicae? Frankfurt 1697; gerühmt bei Fahnenberg, Literatur des RKG.
n me S. 98. — Diss. de jure cereo et ferreo, Heidelberg 16861. — Decisiones
nmu Electorales Palatinae, Frankfurt 1693, früher gesammeltes, in der Frankfurter
INVtiilln Muße verarbeitetes Material. — Diss. de successione ex linea, Heidelberg
ul Min 1685 (in den Disput. academicae, Th. 1, Nr. 27). Berühmt ist die daraus
un elle ile entstandene Controverse mitSchilter. Dieser verficht in seinem Comment.
u ad Feud. 2, 50 vel de natura successionis feudalis das Gradualsystem;
Textor replizirte: Successio linealis por se et in Electoralibus Imperii
77m saecularibus, Frankfurt 1698; Schilter duplizirte mit der Mantissa ad
w lhn Commentarium, Straßburg 1699; Textor behielt das letzte Wort mit seiner
4 ue Mantissa pro successione lineali, Frankfurt 1699. Die meisten dieser Schriften
unn sind gesammelt abgedruckt in der 2. Ausgabe von Schilter's Codex juris
nd Aemannici feudalis, curavit Joh. Georg Scherz, Straßburg 1728. Uebrigens
1 hatte die Controverse ihren politischen Hintergrund in den beim Aussterben
* von Pfalz⸗-Simmern 1685 ausgebrochenen, zu Gunsten von Pfalz-Neuburg ent—
3 schiedenen Erbstreitigkeiten. Zur Sache vgl. Eichhorn, deutsche Reichs- u. Rechts—
gesch. 5567 65. Aufl. 4, 449); Beseler, Deutsches Privatrecht 8 166; Stobbe,
hh Deutsches Privatrecht 5, 329. — Verwandtschaft mit Goethe. Unser
vr Textor war Vater des Advokaten und kurpfälzischen Hofrathes Christian Heinrich
15 Textor, dessen wieder Johann Wolfgang geheißener Sohn (geb. 1693, Frank—
3 furter Schultheiß 1747, gest. 1777) seine Tochten Katharina Elisabeth (1731 bis
222 1808) dem Kais. Rath Johann Kaspar Goethe zur Ehe gab. — Außerdem
mny sei wegen dieses persönlichen Interesses noch berichtet, daß der hier behandelte
23 Jurist Textor wegen seines starken Gedächtnisses berühmt war, — er soll fast
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