Full text: Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft (18. Band, 3. Abtheilung, 1. Halbband, Noten)

Zu Kapitel 2, S. 68 69. 
theokratischen Theorie, legt eingehend dar Gierke, Althusius S. 10 u. 71, Anm. 89, 
sowie S. 190. — Mit ihm ist nicht zu verwechseln Heinrich Caspar Horn, 
geb. zu Freiburg in Sachsen 1657, auch zunächst Legationssekretär, dann Raths— 
herr und, 1686, Stadtmeister in seinem Heimathsorte, weiterhin in Wittenberg, 
wo er 1690 Professor, 1713 Appellationsrath und Ordinarius der juristischen 
Fakultät wurde und 6. Februar 1718 gestorben ist. Er ist Schüler von Rhetz 
und von Stryk; sein Jus publicum, Berlin 1707 und Halle 1725, ebenso seine 
Jurisprudentia feudalis Longobardo-Teutonica, Wittenberg 1705, waren 
ihrer Zeit geschätzte, praktisch brauchbare Lehrbücher; vgl. namentlich über 
ersteres von Ludewig, Singularia juris publici S. 7; J. J. Moser, Bibl. jur. 
publ. S. 1048, 1051; Pütter, Lit. des Teutschen Staatsrechts 1, 353 f.; mehr 
über sein Leben in den Hall. Beiträgen 2, 309. 
S. S. Staatsrecht, Im allg., s. etwa Diss. de jure principis extra 
territorium, von 1671, cap. 1L8 40s., in der Mitte zwischen den Extremen der 
Cäsarianer und Fürstenianer. Gemeinden betr. vgl. Gierke, Althusius S. 255 
Anm. 80 und dortige Citate. 
S. S. Kanonisches Recht. Gültigkeit: Diss. praelim. zum Usus 
mod hand 837. Des Aruold Corvie qcavenf von Belderen u 
canonicum strictim per aphorismos explicatum, zuerst Amsterdam 1642, gab 
S. Stryk heraus Halle 1704 und 1708, weitere Auflagen besorgte J. H. Böhmer 
ebendort 1717, 1721, 1729 Der Versfasser, Sohn des als Arminianer ver— 
triebenen Leiden'schen Predigers Johann Arnold C., trat nach seines Vaters 
Tode 1650 zum Katholizismus über, war später Professor der Rechte und Ge— 
heimrath zu Mainz und ist um 1680 gestorben. (v. Schulte, Gesch. S. 147.) J 
S. S. Protestantisches Kirchenrecht: Diess de jurs papali prim 
cipum evangelicorum von 1694; vgl. v. Schulte, Lehrbuch des kath. und prot. 
Kirchenrechts, Ausgabe von 1886, S. 290. — Treffend bemerkt schon Stahl Die 
Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten, S. 153) mit seiner 
feinen Witterung für solche Dinge: „Das war die Richtung seiner (Stryk's) 
Epoche und er ist ein Geistesverwandter und nächster Vorläufer des Thomasius, 
wenn er auch in seiner Deduktion ihm völlig entgegengesetzt ist“ — Wegen der 
Vorsicht Stryt's in den Konsequenzen s. Brunnemann's Jus ecele, 
siasticum, Zusatz von Stryk ad libr. 1I cap. 6 membr. 984, 82 des Zusatzes, 
betr. Nichtzulassung des Landesherrn zum Abendmahle durch den Prediger, mit 
sauberer Sonderung der Rechts- und der Gewissensfrage, vorsichtig abwägend m 
auch bei ersterer, im Gegensatze zu des Thomasius scharfem Zufahren. — Einige 
unwesentliche kollegialistische Anläufe bei Stryk, Diss. de potestate clericorum 
in saecularibus, von 1700, namentlich 820f. 
S. S. Ausgabe von Brunnemann's Jdus gcgelesiastieum 
Wegen dieses Werkes, das durch die Stryk'schen Zusätze doppelt starken Umfang 
erhalten hat, s. Stintzing-Landsberg, Gesch. S. 110f. — Vgl. bes. Stryk's Zusatz 
l 1123271 
S. S. Humane Gesinnung. Vgl. auch die an Oldekop EStintzing— 
Landsberg, Gesch. S. 223) erinnernde Ermahnung an den Richter, sich von der 
2
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.