Full text: Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft (18. Band, 3. Abtheilung, 1. Halbband, Noten)

Zu Kapitel 3, S. 74 16. 49 
Vorarbeit dazu hatte freilich gethan van Dale, de oraculis ethnieorum disser 
tationes duae, Amsterdam 1683. — Th. kennt und citirt letzteren mehrfach; 
vergl. „Summarische Nachrichten von auserlesenen Büchern“ S. 387 f. und 506f. 
der 12 ersten Stücke. 
Dissertationen des Jahres 1687: De jure cirea somnum et somnia, 
ohne besondere Bedeutung, im Geschmack von Stryk's Abhandlungen de jure 
sensuum. — De abigeatu, eine lediglich gelehrte Studie über dieses Delikt der 
3 römischen Kaiserzeit — De feudis oblatis, unbedingt nach Pufendorf, dan nach 
Severinus de Monzambano, insoferne nicht ohne Interesse, als damit Th. sich 
in's Lager der unbedingten „Fürstenianer“ begibt, in welchem er dauernd ver— 
7 blieben ist, wenn er auch später (vgl. im Texte dieses Kapitels, S. 96) gerade 
unn in der Einzelheit der feudi oblati Ansicht gewechselt hat. 
mt Grazian's Grundregeln. — Grazian, Arte de prudenzia, in's 
ren Französische übersetzt von Amelot de la Houssaye; vgl. Borinski, B. Grazian 
m und die Hof-Literatur in Deutschland, Halle 1894; speziell zu Th. S. 833f., 92f. 
Collegien 1688, außer den Institutionen: de prudentia cogitandi et 
ratiocinandi, darin u. a. über Präjudizien, über die christliche Sittenlehre, sowie 
auch über die Mängel der Aristotelischen Ethik; über Staatsrecht, nach Sev. de 
Monzambano. In dem Programm zur Sittenlehre spricht Th. sich scharf gegen 
Spinosa aus, dessen Lehren er stets verdammt hat. Andere Schriften 
dieses Jahres: Introductio ad Philosophiam aulicam seu Lineae primae 
libri de prudentia cogitandi et ratiocinandi; und Diss. de sponsione Ro— 
manorum Numantina ad l. 4 de capt. et leg. ult. de legat. 
Unvollkommenheiten des Römischen Rechts. Diese 30, naevi“ 
sind zu bezeichnend, um nicht einzelne aufzuführen: 1. daß mit dem statu regio 
alle weisen leges regiae abgeschafft worden; 3. daß man, nach den 12 Tafeln, 
der disputatio fori zu viel Spielraum gelassen; 5. daß man dem Prätor nicht 
vergönnt, die harten Gesetze direkt zu ändern, ihm aber doch zugelassen, dies 
heimlicher Weise zu thun; 6. daß man durch Scheidung des officium praetoris 
Q et judicis unnütze Distinktionen veranlaßt habe; 8. daß durch die Responsa 
hune Prudentum die Masse der Gesetze und damit die Verwirrung noch gesteigert 
worden sei; 9. daß der Gesetzgebungsplan Julii Caesaris nicht zu Stande ge— 
8 kommen; 11. der Wirrwarr der Sekten; 13. daß Ueberflüssiges in's Edictum 
hn perpetuum aufgenommen worden sei; 17. daß das Unglück gewollt, daß in den 
h unwissendsten Zeiten ein besonders Unwissender (Tribonian) die Codifikation be— 
sorgt habe; der Rest der Nummern bezieht sich dann auf die Mängel dieser 
Codifikation. — Wegen der hier Justinian und Tribonian treffenden Vorwürfe 
vgl. Pufendorf, Eris Scandica S. 165; es besteht aber auch ein Zusammenhang 
mit Hotmann's Antitribonianus, vgl. Baron, Franz Hotmann's Antitribonian, 
Berner Festgabe für Bologna, 1888. 
Zum Jahre 1689. Andere Schriften dieses Jahres: Disp. de ser 
vitute stillicidii. — Disp. de jure asyli Legatorum aedibus competente 
occasione controversiae illustris inter Pontificom et Galliae Regem. — Recht— 
liches Bedenken über die Leipziger Universitäts-Acta mit M. Francken gegeben, 
vom 23. Okt. (mitgetheilt in den „Gemischten Händeln“ 2, 439 f.) — Disp. de 
Landsberg, Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft. Noten.
	        
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