Full text: Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft (18. Band, 3. Abtheilung, 1. Halbband, Noten)

Zu Kapitel 38, S. 93 95 57 
H. Therese“, theils praktisch durch das Treiben der sog. Butlar'schen Rolle vor 
Augen traten; hauptsächlich aber kommt das Studium von Locke's Werk über 
—3 den menschlichen Verstand in Betracht, nebst den Schriften seines Uebersetzers 
le Clere (Clericus), der es Th. übermittelte. Vgl. wegen aller dieser Punkte 
m folgende Stellen bei Thomasius: Noten zu Pufendorf, Ueber die geistl. Monarchie 
des Stuhles zu Rom, zu 835, S. 297 der Ausgabe von 1714. — Rede An 
sapientem deceat magistratum gerere, in den gesammelten Orationes S. 481 fl 
— Gemischte Händel, 3. Th., Handel 4, 5, 6 S. 208 624 — Die erste Stelle, 
* welche von dieser Wendung gegen die Mystik Kunde gibt, finde ich in einer 
** Vorrede des Th. zu einer 1707 in Halle veranstalteten Ausgabe von Hugo 
Grotius, de j. b. et pa. in deutscher Uebersetzung (diese Vorrede gibt sonst eine 
9 i kurze Geschichte des Naturrechts, welche Th. eben vorher seinen Zuhörern vor— 
2 getragen hatte) Als dann 1708 eine neue Ausgabe von Poiret's Werk de 
uhet Ule eruditione nöthig wurde, schrieb Thomasius wieder die Einleitung dazu, dieses 
l. i Mal aber gegen Poiret, als formellen Widerruf der Einleitung zu der Ausgabe 
derin d von 1694; damit kann man seine mystische Epoche als endgültig überwunden 
ue pineiji betrachten 
ehehung M Velthuysen, de principüs justi et decori, Amsterdam 1651; V. gilt 
ne b als ein Anhänger des Hobbes. 
olusjt Bedeutung der Thomasischen Kennzeichnung der Rechtssätze 
mn als erzwingbarer anerkannt z. B. bei Stahl, Rechtsphilosophie 1, 127 f. 
i (er 4. Aufl.); vgl. auch Gierke, Althaus, S. 301. 
Ein weiteres Ergebniß derselben Entwickelung. Die ersten 
Spuren dieser Gedankenreihe zeigen sich in der Dissertation von 1698, (0 
fundamentorum difiniendi causas matrimoniales .. insufficientia; dann 
verfällt darauf der Abschnitt über Naturrecht in den Grundlehren von 1699; 
wieder eine Andeutung in einem Programm vom April 1702; klare Ausführung 
in einem Aufsatze der Observ. Hallenses Bd. 6 von 1702, Obs. 27; die „PVun— 
damenta“ vollziehen die Einarbeitung in's System. 
Naturrechtliches Uebungsbuch unter dem Titel: Specimen Juris 
prudentiae judicialis ex jure nat. et gentium exhibitum in exemplis de 
Viren n vVariis gentium negotiis et controversiis, quibus sparsim immiscentur 
ruder aa genuina principia definiendi praetensiones illustres, 2. Aufl., wieder zu 
men Doll Halle, 1710. 
s gegen Ueber kluges Verhalten in allen Lebenslagen unter dem 
suge de l Titel: Primae lineae de IOtorum prudentia consultatoria, 2 Aufl 1710 1 
U— Getadelt wird das Römische Recht namentlich in Bezug auf Erbrecht und Leihe. 
hen Pietsen In Bezug auf ersteres wird das Römische Testament als naturrechtswidriges 
ihen du Institut bezeichnet, welches eine Schöpfung Römischer Herrsch- und Selbstsucht 
I sei, die sich damit über das Grab hinaus bethätige, während das Germanische 
hun he Recht solche Verfügungen vernünftiger Weise nicht zulasse; vgl. dazu die Dis— 
putationen de origine successionis testamentariaé und prima initia suc, 
MNebunn cessionis testamentariae apud Romanos, beide von 1705. In Bezug auf die 
Mut Leihe heißt es, in guten Treuen müßte der Commodatar auch für zufällig bei 
ihm untergegangene Sachen haften, wie denn überhaupt die Sätze der Römischen
	        
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