Full text: Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft (18. Band, 3. Abtheilung, 1. Halbband, Noten)

74 Zu Kapitel 4, S. 1214 125 
Gundling's, Singularia ad legem Majestatis, Halle 1720 u. 1271; denn die 
diss. de universitaté delinquente, 1724, behandelt das Thema privatrechtlich, 
vgl. Gierke, Althaus S. 195 Anm. 200. 
N. H. G. philologische Aufsätze: z. B. in der „Neuen Bibliothek“ 
Stück 17 (Jahrg. 1719) Nr. 3, über Duker's Opuscula varia de Latinitate 
ICtorum veterum; ferner in den Gundlingiana die Obs. de contuberniis 
servorum, de censoribus Romanis, de pubertatis prôobatione apud 
Romanos, u. dgl. 
N. H. G, rechtsgeschichtliche Dissertationen: namentlich C. Dre 
batius Testa IOtus injuriis tam veterum quam recentiorum auctorum 
liberatus, 1710; und Singularia de beneficio excussionis capita, 17283 . 
aber auch seine Bemerkungen über Theophilus (Gundlingiana 2, 2) welche selbst 
W. O. Reitz in lateinischer Uebersetzung unter die Anhänge seines Theophilus 
aufzunehmen (Excursus II, S. 1027 f.) sich veranlaßt fand. 
N. H. G. Beliebtheit der Vorlesungen. Ueber die Art seines 
Vortrages berichtet Joh. Fr. Schreiber Med. D., später Russischer Militärarzt 
und Mitglied der Petersburger Academie) in einem Briefe an Gottsched aus 
Leiden, v. 1. Nov. 1726 (Nova Sylloge Epistolarum ed. Uhl 5, 353 Nr. 53): 
„Halam adivimus . . Audivi Gundlingium, quem in scenam potius quam 
in collegium prodeuntem putassem?. Jedoch muß er neben der etwas vulgären 
Vortragskunst, die weite Kreise anzog, auch ein ernsthaftes Lehrtalent besessen 
haben: werden doch als seine Schüler genannt u. a. Gebauer, Dav. Georg 
Strube, J. J. Schmauß, Eberhard Otto. Sicherlich hat er diesen Männern 
andere Kost geboten als dem großen Haufen, bei dem für den Augenblick 
berühmt geworden zu sein sein Unglück auf die Dauer gewesen ist. 
N. H. G, postume Colleg-Editionen. Genannt seien bloß die 
juristischen, als Diskours über den Abriß der Reichshistorie, über den West— 
phälischen Frieden, über die Institutionen, über die Wahlkapitulation Karl Vl 
über Oorvini jus canonicum, über Natur- und Völkerrecht, über das Coccesi 
juris publici prudentia, zur Erläuterung der Goldenen Bulle, zu dem Utrecht— 
Badischen und zu dem Westphälischen Frieden u. .f. — lle in den ersten 
Jahren nach Gundling's Tode. 
N. H. G, Ausgabe seiner praktischen Arbeiten: „Rechtliche 
Ausarbeitungen“, nach einem von dem Vf. selbst herrührenden, neuentdeckten 
Manuskript sorgfältig von Weidlich herausgegeben in 2 Bänden 1772 und 1773 
Ein Vorwort Hommel's rühmt die hier gedruckten Responsen, Consilien und 
Deduktionen als Mustervorlagen, da sie nicht spitzfindig ausgeklügelte, sondern 
täglich vorkommende Fälle behandelten. 
—TT— 
Johann Jakob Schmauß, geb. am 10. März 1690 zu Landau, 
Gymnasien zu Durlach und Stuttgart, studirte seit 1707 zu Straßburg und 
Halle, hielt Vorlesungen an letzterer Universität seit 1712, trat 1721 in Baden— 
Durlach'sche Dienste und wurde 1734 von Münchhausen, trotz des Rufes bedenk— 
lichen Lebenswandels, als Publicist nach Göttingen berufen. In Folge von
	        
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