Full text: Erster Band (1. Band)

Erster Abschnitt: Chronik des Centralverbandes. 115 
schen Im übrigen wurden die Oesterreich gemachten Zugeständnisse 
der generalisirt, jedoch nicht ohne gegen die Zollermäßigung Vortheile 
zin von den anderen Seiten zu beanspruchen und zu erlangen. Als 
über— weitere bedeutsame Folge der Ereignisse des Jahres 1866 trat an 
wird die Stelle der bisherigen Verwaltung der Zollvereinssachen ein 
der deutscher Zollbundesrath und ein deutsches Zollparlament. 
des Nach Abschluß des Handelsvertrages mit Oesterreich erblickte 
die preußische Regierung ihre nächste Aufgabe in der weiteren Aus— 
vurde bildung des Vertragstarifs, und zwar in der Weise, daß sie weitere 
rage Zollermäßigungen und Befreiungen vom Zoll erstrebte. Abgesehen 
abge⸗ davon, hielt sich die Regierung für verpflichtet, den Bundesstaaten 
enden die bisherigen Einnahmen aus den Zöllen zu erhalten und dem— 
tkosten gemäß Ersatz für die durch Minderung der Zölle herbeigeführten 
lusten Ausfälle zu bieten. Dies sollte geschehen durch Erhöhung des 
it den Zolles auf Tabak und Einführung eines neuen Zolles auf 
n die Petroleum. 
Im Jahre 1868 wurde eine von diesen Gesichtspunkten aus⸗ 
gehende Vorlage im Zollparlament eingebracht. Die durchaus 
3 freihändlerische Mehrheit begrüßte die Zollherabsetzungen freudig 
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nn und erhöhte den Tabakszoll, wenn auch nicht in dem von der Regierung 
beanspruchten Maße, sie lehnte aber den Petroleumzoll ab, und 
ee darauf wurde die Vorlage von der Regierung zurückgezogen. 
n dem Inzwischen hatte die Freihandelsbewegung eine vollkommen 
leiden radikale Richtung eingeschlagen. Neben dem Volkswirthschaftlichen 
Kongreß, von dem die Führung ausging, wirkten die Delegirten— 
konferenzen der norddeutschen See- und Handelsplätze in radikal 
t 1862 freihändlerischem Sinne. Dieser Bewegung schlossen sich die nord— 
te in deutschen Landwirthe an, deren fast leidenschaftliche Agitation sich 
eußische besonders gegen die Eisenzölle richtete. Süddeutschland hielt noch 
inz auf fest am Schutzzoll, während eine kleine Mittelpartei, die sogenannten 
gemäßigten Freihändler, weitere Zollermäßigungen nur gegen Zug 
gelung um Zug vom Auslande zu erlangende Zugeständnisse gewähren wollte. 
ich, sie Die Regierung befand sich aber bereits im Banne des radikalen 
uiVe⸗ Freihandels. Die Denkschrift zu der neuen Vorlage bezeichnete als 
ihandel Ziele die Umgestaltung des bisherigen Schutzzolltarifs nach den 
gen zu— Prinzipien des Freihandelssystems. 
Jahres Diese neue 1869 eingebrachte Vorlage ging weiter als die von 
bunden. 1868; sie brachte unter anderem die Herabsetzung des Zolles
	        
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