Full text: Erster Band (1. Band)

142 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller. 
Industrie handle. Mit dem Freihandel sei nicht zu paktiren, 
derselbe kehre sich gegen die Industrie, deshalb müsse man 
mit offenem Visir kämpfen. Wenn ein Redner bemerkt habe, daß 
man sich hüten solle, den schutzzöllnerischen Pferdefuß zu zeigen, so 
erkläre er, daß er nur wünsche, der Pferdefuß möge auch gut be— 
schlagen sein. Er sprach sich dann für Reciprocität und für 
Werthzölle aus. Man solle sich nicht durch Phrasen beirren lassen. 
Der Geist von der Themse gehe durch unsere Zeitungen und 
beherrsche die Parlamente, darum heiße es Farbe bekennen und 
die Fahne entfalten. 
Fraenkel-Zittau verwies darauf, daß unter der Einladung 
zu der Versammlung der Name von Kardorff stehe, damit sei 
die Fahne und das Programm für den neuen Verein gegeben. 
Dr. Grothe sprach sich gegen den Anschluß an die Vereine und 
die Einwirkung auf die Handelskammern aus. Eisenmann 
warnte davor, die Spezialinteressen der Textil- und Eisenindustrie 
in den Vordergrund zu ziehen. 
Haßler-Augsburg begrüßte als zweiter Vorsitzender des 
Vereins Süddeutscher Baumwollindustrieller die Begründung eines 
solchen Vereins mit Freude. Er wünschte, daß sein Verein als Gruppe 
fortbestehe, daß aber die Gruppen zusammengefaßt werden möchten, 
und daß dann versucht werden möge, Einfluß auf die Handels— 
kammern zu gewinnen, wobei er freilich dem Zweifel Ausdruck gab, 
daß es gelingen werde, die Mehrzahl derselben zu gewinnen. Er 
sprach sich gleichfalls für die Wahl eines Komitees aus und hielt 
es für nothwendig, bereits Mittel zur Bestreitung etwaiger Kosten 
zu beschaffen. 
Direktor Lohren hielt es für durchaus nothwendig, als 
Zweck des Vereins die Bekämpfung des radikalen, utrirten Frei— 
handels auszusprechen. Man habe keine Veranlassung, verschämt zu 
thun, besonders nachdem der Abgeordnete Dr. Bamberger von 
der Tribüne des Reichstags herab die Industriellen verhöhnt und 
geschmäht und die Noth der Industriellen verspottet habe. Der 
Freihandel kämpfe mit dem Schlagwort „Billig kaufen“. Unter 
dem Freihandel werde man freilich kurze Zeit billig kaufen, die 
Enttäuschung werde aber bald um so größer sein, daher müsse offen 
Farbe bekannt werden. 
Nach längerer, weiterer Erörterung, in der besonders Staub, 
der Vorsitzende des Vereins Süddeutscher Baumwollindustrieller,
	        
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