Erster Abschnitt: Chronik des Centralverbandes. 145
1 einem Verbande anschließen, der „die Bekämpfung des Freihandels“
oder „die Erhaltung der Schutzzölle“ auf seine Fahne schreiben
n wollte. Alle diese Bezeichnungen halte ich für überflüssig, wenn
wir nicht von vornherein mit Prinzipienreitereien, die wir bei
unseren Gegnern so sehr tadeln, beginnen wollen. Wir wollen
Realpolitik treiben, wir werden für Zölle kämpfen, wenn wir sie für
nützlich halten, und werden diejenigen in unserem Verbande, die
unsere Ansicht zunächst nicht theilen, zu überzeugen haben, daß die
Nothwendigkeit vorliegt.“
Der Briefschreiber schlägt daher vor, in den 81 an Stelle
n der Worte: „Schutz der nationalen Arbeit“, „Förderung der
st nationalen Arbeit“ zu setzen. In erster Reihe würde er jedoch
⸗ vorschlagen zu sagen „Zweck des Vereins ist die Wahrung der
industriellen und wirthschaftlichen Interessen des Landes.“
n Aus diesem Schreiben geht deutlich hervor, daß der Verein
n zur Wahrung der gemeinsamen wirthschaftlichen Interessen in
8 Rheinland und Westfalen noch weit davon entfernt war, eine maß—
te volle Schutzzollpolitik als Prinzip für die Regelung der deutschen
handelspolitischen Verhältnisse anzuerkennen.
mn Aus einem Schreiben des Dr. Rentzsch vom 14. Februar
uf 1876 ist zu ersehen, daß der Vorstand des Vereins Deutscher Eisen—
ye und Stahl-Industrieller beschlossen hatte, die Entscheidung über den
id Eintritt des Vereins in den Centralverband der Generalversammlung
vorzubehalten. Dr. Rentzsch erklärte, daß er infolge dessen an den
ie Verhandlungen des Komitees und an weiteren Verhandlungen zur
en Begründung des Centralverbandes nicht theilnehmen werde.
t⸗
Unter dem 29. Januar 1876 verschickte von Kardorff im
en Auftrage des interimistischen Komitees die Einladung zu der am
⸗ 15. Februar desselben Jahres im Norddeutschen Hof zu
ie Berlin staltfindenden konstitusrenden Genergl⸗
so versammlung. Dieser Einladung war ein Statutenentwurf für
n den „Centralverband Deutscher Industrieller zur Be—
en förderung und Wahrung nationaler Arbeit“ beigegeben.
Nach dem über diese Versammlung aufgenommenen Protokoll
le waren bei derselben etwa 90 Mitglieder anwesend. Die Liste der
de Anwesenden enthält folgende Namen:*) 1. G. Heyne (Firma
nd F. Haensch), Wollenwaarenfabrik, Berlin; 2. Weingärtner;
ich * Die Bezeichnungen sind wörtlich aus der Liste übernommen.
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