Full text: Erster Band (1. Band)

Erster Abschnitt: Chronik des Centralverbandes. 159 
Der Geschäftsführer berichtete sodann über Mißhelligkeiten, 
die zwischen ihm und dem Chefredakteur der deutschen Börsen- und 
Handelszeitung ausgebrochen seien, worauf nach kurzer Debatte 
der von Direktor Haßler-Augsburg gestellte, folgende Antrag 
angenommen wurde: 
„Der Centralverband beschließt, von der Begründung oder 
Erhaltung eines eigenen Organs abzusehen, nachdem viele bestehende 
Zeitungen, Journale u. s. w. die Ideen und Prinzipien des Ver— 
bandes in die Oeffentlichkeit bringen und vertreten.“ 
Das Direktorium wurde ermächtigt, das Verhältniß zu der 
Börsen- und Handelszeitung, die inzwischen den Namen „Deutsche 
Presse“ angenommen hatte, zu lösen. 
Dem Geschäftsführer Dr. Grothe wurde ein Urlaub zum 
Besuche der Weltausstellung in Philadelphia ertheilt. Sodann 
wurde der folgende Brief verlesen, den der Vorsitzende von Kardorff 
an die Geschäftsführung gerichtet hatte: 
„Nachdem nunmehr, wie ich aus Ihrem Berichte ersehen, 
eine große Zahl industrieller Vereine in voller Würdigung der 
Bedeutung des Centralverbandes der Deutschen Industriellen sich 
demselben theils schon definitiv angeschlossen, theils ihren Beitritt 
in sichere Aussicht gestellt hat und somit für die Existenz und die 
künftige Wirksamkeit des Vereins eine glückliche Grundlage ge— 
wonnen ist, glaube ich im Interesse des Gedeihens selbst zu handeln, 
wenn ich hierdurch ausdrücklich erkläre, daß ich den Vorsitz nicht 
weiter führen will, sondern denselben niederlegen, und auf der 
Leipziger Versammlung des Ausschusses den letzteren zu einer 
anderen Wahl veranlassen werde.“ 
„Abgesehen davon, daß mir für viele Industriebranchen ein 
technisches Verständniß gänzlich abgeht, daß ich mit Arbeiten 
überhäuft bin und dem Verbande nicht diejenige Zeit widmen kann, 
welche der Vorsitzende demselben widmen muß, so würde ich auf 
die Ehre des Vorsitzes auch im Interesse des Gedeihens des Central— 
verbandes verzichten, weil ich in einer Reihe einzelner Fälle mich 
überzeugt habe, daß die politische Parteistellung, welche ich einnehme, 
den politischen Gegnern, auch wenn diese an und für sich kein 
lebendiges Interesse für eine bestimmte Wirthschafts- und Handels— 
politik bisher gezeigt haben, Veranlassung zu Angriffen auf eine 
untergeschobene politische Bedeutung des Verbandes bietet — und
	        
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