176 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller.
Kenntnisse der Staatswissenschaft, Statistik, Nationalökonomie u. s. w.
mit einer anerkannten Begabung als Schriftsteller und Redner.
Politisch sei er /3 nationalliberal, /, fortschrittlich, wirthschaftlich
stehe er auf der Basis des Centralverbandes.“
Beutner war Regierungsrath und zuletzt bei der Königlichen
Regierung in Potsdam beschäftigt gewesen, hatte jedoch seinen
Abschied genommen und war, als er mit dem Centralverband in
Berührung kam, Besitzer und Chefredakteur der „Bürgerzeitung“,
die im Laufe des Jahres von der Präsidialkommission den Mit—
gliedern empfohlen worden war. Die Zeitung wurde mit seinem
Eintritt in den Centralverband von Beutner aufgegeben. Die
Wahl desselben erfolgte auf Antrag von Frommel-Augsburg und
wurde einstimmig vollzogen. Ferner wurde eine von dem Präsidium
vorgelegte Geschäftsordnung für den Geschäftsführer und dessen
Personal angenommen.
Die Versammlung beschäftigte sich noch mit Preßangelegen—
heiten, dem Patentgesetz, den Retorsionszöllen und den Tarifen der
Eisenbahnen.
Nach Erledigung der Tagesordnung brachte Dr. Grothe
folgenden Antrag ein:
Das Direktorium wird dringend gebeten:
a) mit den Spitzen landwirthschaftlicher Vereine zu konferiren,
um eine Verständigung im Sinne der Tendenzen des Central—
verbandes anzubahnen;
b) in Erwägung zu nehmen, baldmöglichst einen Kongreß
aller gleichgesinnten Industriellen, Gewerbetreibenden, Landwirthe
und Freunde der Industrie nach Berlin zu berufen zu einer öffent—
lichen Besprechung der wirthschaftlichen Lage der deutschen Gewerbe—
industrie und Landwirthschaft.
Bei Erörterung dieses Antrages wurde hervorgehoben, daß
die Anbahnung einer Verständigung mit der Landwirthschaft zwar
im hohen Grade wünschenswerth sei, daß diese jedoch auch durch
Korrespondenz mit den landwirthschaftlichen Centralvereinen erreicht
werden könne. Es wurde auch darauf hingewiesen, daß die Aus—
führung des Antrages mancherlei Vorberathungen bedingen würde
und daß es sich empfehlen würde, das Ergebniß der Verhandlungen
abzuwarten, die von dem Verein zur Wahrung der gemeinsamen
wirthschaftlichen Interessen in Rheinland und Westfalen mit dem