Full text: Erster Band (1. Band)

196 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller. 
Bravo.) Wir wollen mit dem großen Kanzler fortarbeiten zur 
Wiederbelebung der deutschen Industrie und in dankbarer An— 
erkennung dessen, was er für uns gethan hat, wollen wir auch 
ihn in seinen wirthschaftlichen Bestrebungen treu und eifrig unter— 
stützen“ (Cauter Beifall.) 
An die erste Periode des Centralverbandes schloß sich ein 
viel längerer, fast zwölfjähriger Zeitabschnitt, der in der Haupt— 
sache durch die Beschäftigung mit der sozialpolitischen Gesetzgebung, 
insbesondere mit der Arbeiterversicherung und dem weiteren Ausbau 
der Arbeiter-Schutzgesetzgebung, ausgefüllt wurde. Neben der sehr 
umfassenden und ernsten Arbeit auf diesen Gebieten, in deren 
Verlaufe hervorragende neue Kräfte sich im Centralverbande be— 
thätigten, wurden auch andere, das öffentliche Interesse in Anspruch 
nehmende Angelegenheiten einer eingehenden Bearbeitung unter— 
zogen, so beispielsweise das gewerbliche Unterrichtswesen, die 
Patentgesetzgebung, die Eisenbahntarife und die Währungsfrage. 
Rach der großen Versammlung in Augsburg 1879 hatte der 
Geheime Kommerzienrath Schwartzkopff mit Rücksicht auf seine 
angegriffene Gesundheit den Vorsitz im Direktorium des Central⸗ 
verbandes niedergelegt. Schwartzkopff hatte sich schon dadurch 
ein großes Verdienst um den Centralverband erworben, daß er, 
der in den ihm nahestehenden Gesellschaftskreisen, in der Berliner 
Großindustrie und bei den maßgebenden Behörden herrschenden 
Voreingenommenheit gegen den Centralverband trotzend, zu einer 
Zeit den Vorsitz übernommen hatte, als die inneren Verhältnisse 
u dem neuen Verbande sich recht ungünstig gestaltet hatten. Mit 
großer Festigkeit und Umsicht hatte Schwartzkopff die Führung 
ergriffen und mit der thatkräftigen und verständnißvollen Unter— 
stützung, die ihm von seinem Vertreter im Direktorium, Direktor 
Haßler, zutheil wurde, war es ihm gelungen, mit dem Central— 
derbande die große Bewegung zu vollziehen, die zu der erstrebten 
Aenderung der deutschen Wirthschaftspolitik führte. In den großen 
denkwürdigen Versammlungen, den sogenannten Kongressen der 
deutschen Industriellen in Frankfurt und Berlin, hatte Schwartz— 
kopff mit fester Hand den Vorsitz geführt und damit wesentlich 
zum Gelingen dieser bedeutsamen Kundgebungen beigetragen. Das 
Bedauern über den Rücktritt Schwartzkopffs wurde gemildert 
durch dessen Versicherung, sein Interesse unverändert dem Central—
	        
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