Full text: Erster Band (1. Band)

216 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller. 
wurde ein Feldzug gegen ihn eröffnet, den zu führen für die Ur— 
heber leicht war, da die alten bitteren Feinde des Centralverbandes 
in der Presse mit sichtbarer Befriedigung die Gelegenheit er— 
griffen, den verhaßten Verband anzugreifen. Den Ausgangs— 
punkt dieses Feldzuges bildeten die Beschlüsse des Ausschusses 
des Centralverbandes und der von ihm eingesetzten Kommission zu 
den „Grundzügen“ für die Alters- und Invalidenversicherung der 
Arbeiter. 
Es ist hier nicht der Ort, auf diese Materie näher einzugehen; 
nur die Hauptursache des Gegensatzes mag erwähnt werden. Nach 
den „Grundzügen“ sollten die Berufsgenossenschaften zu Trägern 
der Alters- und Invalidenversicherung gemacht werden; das ent— 
sprach vollkommen dem auf die Ausdehnung des Thätigkeitskreises 
der Berufsgenossenschaften gerichteten Streben der im Verbande der 
Berufsgenossenschaften maßgebenden Personen. Der Centralverband 
vertrat die entgegengesetzte Ansicht; er wollte, daß die Berufs— 
genossenschaften nicht weiter belastet würden, und verlangte daher 
eine besondere Organisation für die neue Arbeiterversicherung. Die 
Gesetzgebung hat später den Standpunkt des Centralverbandes als 
richtig anerkannt; damals aber wurde er jedoch scharf bekämpft. 
Seine unbeugsame Festigkeit in dieser Frage erregte die höchste Er— 
bitterung im Verbande Deutscher Berufsgenossenschaften, in dem 
die Vertreter des Vereins der chemischen Industriellen zu den in 
erster Reihe führenden Kräften gehörten. Diese Verhältnisse führten 
zu einem langwierigen, höchst unerquicklichen Kampfe, in dem der 
Centralverband ebenso schwer wie unberechtigt angegriffen wurde. 
Schließlich sah sich der Geschäftsführer Bueck veranlaßt, in einer 
im Januar 1888 veröffentlichten Denkschrift“) diesen Streit und 
die Haltung des Centralverbandes in demselben darzustellen. 
Am Schlusse dieser Denkschrift ist ein Artikel abgedruckt, der mit 
der Zurückweisung schwerer, von der „Nationalliberalen Korrespondenz“ 
gebrachter Angriffe, eine zusammenfassende Darstellung der Ursachen 
des Streites verband. Für die Objektivität dieser Darstellung mag 
der Umstand sprechen, daß die Herausgeber der „Nationalliberalen 
Korrespondenz“, nachdem sie eine vorläufige erste Berichtigung ge— 
bracht hatten, sich sofort bereit erklärten, den erwähnten Artikel 
aufzunehmen. Die Bedeutung, welche diesem Verhältnisse in der 
) Verhandlungen ꝛc. Heft Nr. 39.
	        
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