238 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller. 
rathung über denselben Gegenstand anberaumt worden wäre. Die 
Herren hätten jedoch ihr Erscheinen bei dem gemeinschaftlichen 
Mittagessen im Kaiserhof zugesagt. 
Diese Generalversammlung nimmt einen höchst denkwürdigen 
Platz in der Geschichte des Centralverbandes ein, wegen des von 
dem Geh. Finanzrath Jencke erstatteten Referates, auf welches in 
dem Abschnitt „Sozialpolitik“ näher einzugehen sein wird. Hier 
sei nur bemerkt, daß der Referent in einem dreistündigen Vortrage 
alle wesentlichen Bestimmungen des bedeutungsvollen Gesetz— 
entwurfes und die Stellung der im Centralverbande vereinigten 
Industrie zu denselben eingehend erörterte und daß es ihm gelang, 
die Aufmerksamkeit seiner, den großen Saal des Architektenhauses 
vollständig füllenden Zuhörer bis zum letzten Augenblick in 
Spannung zu erhalten. 
Nach Schluß der Generalversammlung vereinigten sich die 
Theilnehmer zu einem gemeinschaftlichen Mittagessen im Hotel 
Kaiserhof. Ueber den Verlauf desselben erschien folgender Bericht 
in der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung““*): 
„Die Theilnehmer an der Generalversammlung des Central— 
verbandes Deutscher Industrieller vereinigten sich nach der ernsten 
Arbeit des Tages am Sonnabend zu einem gemeinschaftlichen 
Mittagessen im Hotel Kaiserhof. Einen besonderen Glanz erhielt 
die Festlichkeit durch das Erscheinen Seiner Excellenz des Staats— 
sekretärs im Reichsamt des Innern, Vizepräsidenten des Staats— 
ministeriums von Bötticher, welcher, obwohl er eine schwere, 
viele Stunden in Anspruch nehmende Sitzung des Reichstages 
hinter sich hatte, an der Spitze der Bundesbevollmächtigten, König— 
lich bayerischen Geh. Ober-Regierungsraths Landmann, Königlich 
sächsischen Geh. Raths Böttcher, Königlich württembergischen 
Ober-Regierungsraths Schicker, Großherzoglich badischen Geh. 
Legationsraths Freiherrn von Marschall, des Direktors im 
Reichsamt des Innern Bosse, des Präsidenten des Reichs—⸗ 
versicherungsamts Geh. Ober-Regierungsraths Boediker, des 
Geh. Ober-Regierungsraths Lohmann, des Geh. Regierungsraths 
von Woedtke und des Regierungsraths Dr. Wilhelmi, sich 
eingefunden hatte, um mit den Vertretern der deutschen Industrie in 
ungezwungenem Beisammensein einige Stunden zu verleben. 
*) Nordd. Allgem. Ztg. Nr. 155 vom 2. April 1889.