240 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller.
kopff, feierte alsdann in herzlichen Worten die Verdienste, welche
der Staatsminister von Bötticher insbesondere zur Hebung und
Förderung der deutschen Industrie sich erworben hat; er wies
darauf hin, mit welcher Hingabe er seines schweren Amtes walte
und wie gerade der heutige Tag, an welchem der erste Paragraph
des Alters- und Invalidengesetzes im Reichstag zur Annahme
gelangt sei, für das Zustandekommen dieses großen Werkes, das,
wie schon der Reichskanzler im Reichstage ausgeführt habe, vor—
nehmlich der aufopfernden Hingabe des Ministers von Bötticher
zu danken sei, zu den besten Hoffnungen berechtige. Er sei über—
zeugt, daß er allen Anwesenden nicht nur, sondern der ganzen
deutschen Industrie aus dem Herzen spreche, wenn er bitte, auf
diesen Minister, der so oft sein warmes Interesse für die deutsche
Arbeit bewiesen habe und täglich aufs neue beweise, das Glas zu
leeren mit dem Ruf: „Der Staatsminister von Bötticher lebe hoch!
„Excellenz von Bötticher sprach seinen Dank aus für die
Anerkennung, die ihm der Vorsitzende gezollt habe; er werde be⸗
müht bleiben, den Anforderungen, welche die Stelle, an die er
durch die Gnade des Kaisers gesetzt sei, an ihn richte, zu genügen.
Er thue dies nicht allein mit Rücksicht auf die Pflicht des Antes,
sondern auch aus wirklich aufrichtiger Neigung zu den großen
wirthschaftlichen Aufgaben. Er sei überzeugt, daß ohne Förderung
des wirthschaftlichen Lebens der Nation Deutschland nicht die
Stellung einnehmen könne, welche ihm gebühre. Außerordentlich
sympathisch fühle er sich berührt durch das Entgegen⸗
kommen, welches er in den Kreisen der Industrie finde;
er könne nur wünschen, daß der Centralverband Deutscher
Industrieller, wie er alle Zeit bereit gewesen sei, den
Regierungen mit Rath und That zu Hand zu gehen, auch
fernerhin seine Mithilfe niemals versagen möge. Man
könne ja nicht in allen Fragen einer Meinung sein, und besonders
die große Frage, die heute vom Centralverband in seiner General—
versammlung, der er von Herzen gern beigewohnt hätte, diskutirt
sei, habe zu mancherlei Meinungsverschiedenheiten Veranlassung ge—
geben. Er habe aber die Empfindung, daß das auf
gründlicher Erfassung des Gegenstandes beruhende Votum
des Centralverbandes Deutscher Industrieller nicht ab—
gegehen sei von einem einsettigen wirthschaftlichen
Interessenstandpunkt aus, sondern daß es abgegeben sei