Erster Abschnitt: Chronik des Centralverbandes. 241
in voller Würdigung auch der ührigen Interessen, die
Berücksichtigung verdienen. Bei solcher Auffassung werde
man, trotz abweichender Meinung im einzelnen, doch zu
einem gedeihlichen Resultate kommen. Daß nun der Bei—
rath des Centralverbandes Deutscher Industrieller auch
fernerhin den Regierungen nicht fsehlen möge, darauf,
daß das, was die Gesetzgebung schaffe, im Centralverband
Deutscher Industrieller volle, gerechte und patriotische
Würdigung finden möge, und schließlich darauf, daß die
deutsche Arbeit in der Industrie gesegnet sein möge, bis
zu dem Ziele Deutschland soll der erste Industriestagt
der Welt werden, leere er sein Glas. (GLebhafter Beifall.
„Herr Kommerzienrath Haßler-Augsburg: Es sei dem Central—
verband Deutscher Industrieller aus dem Grunde, weil er für den
Fall der Undurchführbarkeit der Alters- und Invalidenversicherung
mittelst einer Reichsanstalt die Annahme der territoriale Gliederung
ins Auge fassenden Regierungsvorlage empfohlen habe, der Vor—
wurf partikularistischer Gesinnung und Tendenz gemacht. Dieser
Vorwurf sei mit Ruhe entgegengenommen, denn der Centralverband
habe bei seinen Arbeiten und Resolutionen sich niemals von par—
tikularistischen Tendenzen leiten lassen, sondern immer nur die
Interessen der gesammten deutschen Industrie im Auge gehabt und
vor allem den Reichsgedanken, den Gedanken an das deutsche
Vaterland, hochgehalten. Mit vollem Recht habe daher auch der
Vorsitzende in erster Linie des Vertreters der hohen Reichsregierung,
Seiner Excellenz des Herrn Staatsministers von Bötticher,
gedacht, und wie begeistert die Versammelten in das auf ihn aus—
gebrachte Hoch eingestimmt hätten, so dankbarst hätten sie die Er—
widerung des Herrn Ministers entgegengenommen. Es sei aber
auch alle Ursache vorhanden, auch der Vertreter der von dem
Herrn Staatssekretär wiederholt erwähnten verbündeten Regierungen
zu gedenken, die dem Centralverband heute die Ehre ihrer Gegen—
wart erweisen. Die Resolutionen des Centralverbandes hätten an
dem Gesetzentwurf über die Alters- und Invaliditätsversicherung,
wie er jetzt dem Reichstage vorliege, manches auszusetzen, aber
diese Ausstellungen seien nicht gegen die Vorlage, sondern gegen
die Erweiterungen und Abschwächungen, die die Regierungsvorlage
gefunden habe, gerichtet. Erweiterungen und Abschwächungen, die
natürlich nicht die Tendenz, aber doch vielleicht den Erfolg hätten,
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