259 H. A. Bueck. CEentralverband Deutscher Industrieller.
diese Meister war das Tafelsilber zu einem kunstgewerblichen Gegen—
stand ersten Ranges ausgestaltet worden, wofür ihnen der Dank des
Direktoriums ausgesprochen wurde. Diese Ehrengabe wurde dem
Kanzler am 15. April 1891 durch das Direktorium unter Zuziehung
von Vorstandsmitgliedern der bedeutendsten dem Centralverband
angehörenden Vereinen übergeben. Der Fürst hatte später die
Güte, den Herren Vollgold & Sohn zu, gestatten, den großen
mittleren Tafelaufsatz auf der Weltausstellung in Chicago und bei
der Gewerbeausstellung in Berlin 1896 auszustellen.
Mit dem letzten Decennium des vorigen Jahrhunderts begann
der dritte Abschnitt in der Geschichte des Centralverbandes. Er
muß als besonders bedeutungsvoll bezeichnet werden, weil die
Thätigkeit des Verbandes fast gleichzeitig von drei großen Gebieten
der wirthschaftlichen und sozialen Entwickelung und Gesetzgebung
lebhaft in Anspruch genommen wurde. Wieder, wie in der ersten
Periode der siebziger Jahre, trat an den Centralverband die Noth—
wendigkeit heran, sich sehr eingehend und dauernd mit den handels—
politischen Verhältnissen zu beschäftigen. Während in der zweiten
Periode die sozialpolitische Gesetzgebung den Centralverband haupt—
sächlich in Anspruch genommen hatte, zwang ihn in den neunziger
Jahren die Umgestaltung und Erweiterung dieser Gesetze, sich wieder
umfassend mit dieser Materie zu beschäftigen. Bereits gegen das Ende
der achtziger Jahre hatten Bestrebungen, die Gewerbeordnung und
damit das Verhältniß der gewerblichen Arbeiter in den verschiedensten
Beziehungen, ganz besonders aber das Verhältniß zwischen Arbeit—
geber und Arbeiter anders zu gestalten, sehr tief in die Interessen
der vom Centralverbande vertretenen Industrien eingegriffen. Diese
Interessen abzuwägen und, soweit sie berechtigt erschienen, kräftig zu
wahren, bildete eine der wichtigsten Aufgaben des Centralverbandes.
Die Thätigkeit auf diesem Gebiete gestaltete sich sehr ernst und
umfassend mit dem immer stärkeren Hervortreten der Sozial—
demokratie, mit der Unterstützung, die dieser durch die Sozialisten
in den bürgerlichen Parteien zutheil wurde, wie überhaupt mit der
Verschärfung der sozialen Gegensätze. Im einzelnen wird die
Thätigkeit auf diesen Gebieten in den sie betreffenden besonderen
Abschnitten zu besprechen sein. Ein die Handelspolitik betreffender
Vorgang muß jedoch hier dargelegt werden, da er auch die äußere
Geschichte des Centralverbandes betrifft.