Full text: Erster Band (1. Band)

Erster Abschnitt: Chronik des Centralverbandes. 269 
zu bringen, und diesen Stellen müsse es überlassen bleiben, zu er— 
messen, in wie weit unter Wahrnehmung der allgemeinen Interessen 
auf sie Rücksicht zu nehmen sei. 
Auffällig sei es gewesen, so fuhr der Geschäftsführer fort, 
daß die von Dr. Martius in seiner Denkschrift gemachten falschen 
Angaben über den Centralverband, trotzdem sie in dem Rund— 
schreiben des Direktoriums vom 3. November 1895 richtig gestellt 
waren, in der erwähnten Petition des chemischen Vereins wiederum 
verwendet worden seien. Bueck schloß seine Darlegung mit 
folgenden Worten: 
„Meine Herren, ich habe mir erlaubt, ein Mitgliederverzeichniß 
auszulegen, um Ihnen zu zeigen, daß der Centralverband Deutscher 
Industrieller jetzt außer 278 Einzelmitgliedern, zu denen die ersten 
industriellen Firmen unseres Vaterlandes gehören, 66 Vereine umfaßt. 
In diesen 66 Vereinen, Verbänden und Korporationen werden Sie fast 
alle Industrien Deutschlands vertreten finden. Meine Herren, wenn 
sie sich aber die Thätigkeit des Centralverbandes vergegenwärtigen, 
so werden Sie finden, daß derselbe — ich erinnere nur an seine 
Thätigkeit in Bezug auf die Handelsverträge — durchaus nicht 
allein Rücksicht auf seine Mitglieder nimmt oder lediglich auf seine 
Mitglieder genommen hat, sondern stets die allgemeinen Interessen 
und nicht die einzelnen speziellen Interessen, die gerade bei ihm 
vertreten waren, ins Auge gefaßt hat, und meine Herren, in dieser 
Beziehung wird der Centralverband auch in der Zukunft ebenso 
handeln.“ 
„Meine Herren, wenn Sie die Zeitströmungen ins Auge fassen, 
die mit Erfolg darauf gerichtet sind, immer mehr Gewalt über die 
Massen zu erlangen, und die unverkennbar auch einen größeren 
Einfluß auf die Regierung ausüben, und wenn diese Zeitströmungen 
in der Hauptsache sich wenden gegen die Industrie und gegen den 
mit der Industrie eng verbündeten Handel, so werden Sie mit mir 
darin übereinstimmen, daß diese Spaltung in der Industrie im 
höchsten Maße bedauerlich ist. Aber ich lebe der zuversichtlichen 
Hoffnung, daß die im Centralverband arbeitenden Kräfte aus— 
reichen werden, die Interessen der Industrie zu wahren in dem 
schweren Kampfe; dieser aber muß meiner Ueberzeugung nach 
immer mit dem festen Ziel im Auge geführt werden, im Fall 
der Einkehr besserer Erkenntniß auf der anderen Seite den Aus— 
gleich wieder zu ermöglichen. Der Centralverband ist nicht mit
	        
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