Full text: Erster Band (1. Band)

2. Abschnitt: Arbeit des Centralverbandes. A. Handels- u. Zollpolitik. 319 
Retorsionsvorlage wurde in eine Kommission verwiesen: sie kam 
nicht mehr zur Erledigung, und die Eisenzölle fielen mit dem 
31. Dezember 1876. 
Die Denkschrift des Centralverbandes“) über den deutsch— 
österreichischen Handelsvertrag wurde den Mitgliedern unter dem 
10. Dezember 1876 unterbreitet. In dem Begleitschreiben des 
Präsidiums wurde darauf hingewiesen, daß in ihr die Tarife 
Oesterreichs und Deutschlands mit möglichster Sorgfalt einander 
gegenüber gestellt seien, um die vorhandenen Ungleichheiten deutlich 
zu zeigen. Die Denkschrift war weiter mit Kommentaren, Vor— 
schlägen und Bemerkungen zu den einzelnen Positionen, unter ein— 
gehender Berücksichtigung des der Geschäftsführung zugegangenen 
Materials, besonders auch der Vorschläge und Bemerkungen, welche 
die seiner Zeit ausgegebenen Fragebogen enthalten hatten, aus— 
gearbeitet worden. 
Das Direktorium erachtete es für richtig, die Denkschrift in 
der vorliegenden Form den Mitgliedern zu unterbreiten mit dem 
dringenden Ersuchen: „dieselben möchten recht bald und recht ein— 
gehend die Schrift prüfen und etwaige Fehler nachweisen resp. 
Abänderungsvorschläge machen, um die endgültige Feststellung des 
Textes thunlichst bald zu ermöglichen.“ 
In der Ausschußsitzung vom 16. Dezember 1876**) stand die 
Frage des deutsch-österreichischen Zoll- und Handelsvertrags 
wiederum auf der Tagesordnung. Sie wurde von Direktor 
Lohren in einem eingehenden, mit reichem statistischen Material 
ausgestatteten Vortrage eingeleitet. Dieser Vortrag, der sich auch— 
auf die Reform des deutschen Zolltarifs, besonders mit Rücksicht 
auf das deutsche Handwerk, erstreckte, ist dem Bericht über die 
Versammlung vom 16. Dezember vorgedruckt.“**) 
Der von Lohren gestellte Antrag wurde von der Ver— 
sammlung angenommen; er lautete: „In Erwägung, daß die 
jetzige Klassifikation der fertigen Waaren, namentlich solcher, welche 
dem Kleingewerbe, dem Handwerk und der Kunstindustrie an— 
gehören, in unserem Tarife eine unrationelle ist; sowie in Er— 
wägung, daß diese Klassifikation zu falschen Deklarationen führt 
und dadurch die nationale Arbeit schwer schädigt, erklärt der 
*) Verhandlungen Heft 2, Seite 1562. 
**) Verhandlungen ꝛc. Heft 8, S. 20. 
*** Ebenda S. 310.
	        
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