320 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller.
Centralverband Deutscher Industrieller, daß in den Fällen, wo eine
klare und scharfe Eintheilung nach Staffelzöllen nicht durchführbar
ist, Werthzölle die einzig und allein rationellen für diese Erwerbs⸗
branchen sind.“
Inzwischen war die Denkschrift über den deutsch⸗österreichischen
Handelsvertrag und Zolltarif fertiggestellt worden. Sie wurde dem
Präsidenten des Reichskanzleramtes, Staatsminister Hoffmann
mit folgendem Anschreiben übergeben:
„Unter dem 22. September des vorigen Jahres hatte das
Direktorium des Centralverbandes Deutscher Industrieller Eurer
Excellenz die ergebene Mittheilung zugehen zu lassen sich erlaubt,
daß bezüglich des Neuabschlusses eines deutsch⸗ österreichischen
Handelsvertrages seitens des Centralverbandes eine auf genaue
Untersuchungen und Befragungen der Industriellen gestützte, kritische
Denkschrift ausgearbeitet werden würde, und daß der Central—
verband sich die Freiheit nehmen werde, Ew. Excellenz diese aus
der Industrie hervorgegangenen Resultate ergebenst zu unterbreiten.
Diese Denkschrift ist nunmehr im Druck erschienen, und beehrt sich
das Direktorium, Ew. Excellenz eine Anzahl Exemplare derselben
ganz ergebenst zu überreichen mit der gehorsamsten Bitte, Eure
Excellenz möchten den in dieser Schrift niedergelegten Wünschen
und Ansichten der Industriellen gütigst Aufmerksamkeit und Be—
rücksichtigung angedeihen lassen und Industrielle bei dem Abschluß
des Vertrages mit zu Rathe ziehen.
„Der Centralverband Deutscher Industrieller verhehlt sich nicht,
daß diese Denkschrift nicht alles Material erschöpfend erledigt hat,
und daß einige Industriezweige weniger eingehend haben berück—
sichtigt werden können. Er sieht aber den Grund hierzu in der
nicht ausreichenden Möglichkeit, durch schriftliche Befragung allseitige
Auskünfte zu erlangen, und er wagt es, in diesem Sinne durch den
Mund seines Direktoriums Ew. Excellenz nochmals den dringenden
Wunsch auszusprechen: Ew. Excellenz möge es gefallen, zur aus—
giebigen und erschöpfenden Ermittelung der Wünsche der Bevölkerung
betreffend den deutsch-österreichischen Handelsvertrag sowie zur
rationellen Feststellung der Zollpositionen wirkliche Sachverständige
aus den Gewerben der Industrie und Landwirthschaft zu einer ein—
gehenden Berathung zusammenzuberufen. Das Direktorium ist sich
bewußt, daß die Industrie selbst Ew. Excellenz dabei entgegen—
kommen muß, und erlaubt sich, Ew. Excellenz in der Mlage in