Full text: Erster Band (1. Band)

338 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller. 
hältnisse durch Verträge auf Jahre hinaus festzulegen. In Bezug 
auf die gestellten Anträge und Forderungen schloß er mit folgen— 
den Worten: 
„Wir dürfen uns jedoch nicht zu großen Illusionen hingeben. 
Wir sind vollständig überzeugt, daß unsere Anträge von den maß— 
gebendsten Körperschaften, von der Majorität des Reichstags, von 
den Herren auf der Ministerbank, den preußischen Herren Ministern, 
auf das nachdrücklichste bekämpft werden, und wir werden unser 
Ziel nicht erreichen, wenn nicht ein besonders machtvoller Einfluß 
sich Geltung verschaffen wird. Wenn wir diesem Widerstand gegen 
unsere Bestrebungen bisher begegnet sind und auch jetzt begegnen, 
so bin ich doch weit davon entfernt, allen diesen Männern, die in 
der ersten Kampfreihe unserer Gegner stehen, irgend etwas nach— 
zusagen, was sich in Zusammenhang damit bringen ließe, daß diese 
Leute nicht auch ihrer vollen Ueberzeugung folgen, und daß die 
hohen und bewährten Staatsmänner, welche das wirthschaftliche 
Geschick des Landes bisher geleitet haben, nicht in vollem Maße 
überzeugt seien und dahin strebten, durch ihre Wirksamkeit das 
Wohl des Landes zu fördern. 
Meine Herren! Wenn aber von der anderen Seite die ent— 
gegenstehenden Bestrebungen stets geflissentlich zusammengeworfen 
werden mit der Feindseligkeit gegen alles, was überhaupt an 
freien Bestrebungen und idealen Zielen in unserem wirthschaft— 
lichen Leben besteht, wenn man uns zur Last legt, nur ein⸗ 
seitige verwerfliche Sonderinteressen zu verfolgen, ja, so weit 
geht, uns nachzusagen, daß wir uns, nur eine verhältnißmäßig ge— 
ringe, kleine Zahl, aus dem allgemeinen Säckel der Konsumenten 
bereichern wollen, so, meine Herren, nehme ich auch für uns in 
nachdrücklicher Weise in Anspruch, daß man glauben soll, auch wir 
werden bei unseren Bestrebungen nur geleitet von der Ueber— 
zeugung, daß sie geeignet sind, die Wohlfahrt des Vaterlandes 
herbeizuführen. Dieser Geist, meine Herren, wird, ich bin fest 
überzeugt, auch die heutige Versammlung durchdringen. Dieser 
Geist der reinen Vaterlandsliebe, welcher alle unberechtigten Sonder— 
interessen weit zurückdrängt, er wird die Verhandlungen leiten und 
unsere Beschlüsse redigiren.“ 
Von dem Referenten wurden die von dem Direktorium und 
dem Ausschusse bereits genehmigten folgenden Anträge gestellt:
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.