Full text: Erster Band (1. Band)

342 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller. 
worden sei. Haßler schilderte dieses Verfahren im einzelnen und 
betonte besonders die in Frankreich in weitem Maße durchgeführte 
Vernehmung von Fachmännern, die Untersuchung der Verhältnisse 
durch Subkommissionen an Ort und Stelle, um die Produktions— 
stätten kennen zu lernen und mit den Arbeitern in Beziehung und 
Verkehr zu treten. Haßler schloß mit den Worten: „So denke 
ich und so denken wir uns diese Enquete, und nur, wenn sie in 
diesem Geiste vorgenommen wird zum Zwecke der Erforschung der 
Wahrheit, nur dann glaube ich, daß eine solche Enquete auch ein 
segensreiches Resultat für uns haben wird. Was an uns liegt, 
das müssen wir zum Gelingen dieser Enquete beitragen; sie wird 
nicht nur Geld kosten, sie wird auch den einzelnen Industriellen, 
die, wie ich hoffe, vernommen werden, schwere Opfer an Zeit und 
Mühe auferlegen; aber, meine Herren, diese Opferwilligkeit ist 
durchaus nothwendig, und erst in der neuesten Zeit, meine Herren, 
haben Sie angefangen — ich erlaube mir Ihnen nicht zu 
schmeicheln — einige Opfer im Interesse der deutschen Industrie 
zu bringen. (Sehr wahr!l) Mögen Sie sich vornehmen, in Zukunft 
in dieser Opferwilligkeit zu verharren und Ihre Opferwilligkeit für 
die allgemeinen Interessen, für die Wohlfahrt und Machtstellung 
der deutschen Nation ferner zu bethätigen. Ohne diesen guten 
Vorsatz und die Ausführnng desselben kommen wir nicht weiter.“ 
GBeifall.) 
An der Debatte betheiligten sich Bergmann, Präsident der 
Handelskammer Straßburg i. E., Direktor Massenez-Hörde, 
Bürgermeister a. D. Russell-Dortmund, Fabrikbesitzer Wolff⸗ 
M.-Gladbach, mit einer ungemein wirkungsvollen Rede Direktor 
Kollmann-Bismarckhütte, und Kommerzienrath Meckel-Elberfeld. 
Die Anträge des Referenten wurden einstimmig angenommen. 
Hierauf stellte der Korreferent Direktor Haßler folgenden Antrag: 
„Die Generalversammlung beschließt, daß das Direktorium 
des Centralverbandes Deutscher Industrieller auf Grund der ge— 
faßten Resolution und unter Beifügung der Präsenzliste an Seine 
Majestät den Kaiser eine Petition richte und die Ueberweisung 
derselben in geeigneter Form bewirke.“ 
Dieser Antrag wie die einstimmige Annahme desselben wurde 
mit lebhaftem Beifall begleitet. 
Die Bedeutung dieser Versammlung ist in der Chronik des 
Centralverbandes bereits hervorgehoben worden. Das Vorhanden—
	        
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