Full text: Erster Band (1. Band)

2. Abschnitt: Arbeit des Centralverbandes. A. Handels- u. Zollpolitik. 343 
sein einer starken Partei, von der die Wiederherstellung eines 
Systems maßvoller Schutzzölle verlangt wurde, war nicht mehr zu 
leugnen. Die heftigen Angriffe auf die Veranstalter und Leiter 
dieser Versammlung, Angriffe, die längere Zeit hindurch die 
Spalten der freihändlerischen Presse fast ausfüllten, trugen dazu 
bei, die Thatsache zu erhärten, daß von den angesehensten deutschen 
Industriellen ein Umschwung der deutschen Wirthschafts- und 
Handelspolitik erstrebt wurde, und diejenigen zu ermuthigen, die 
his dahin nicht gewagt hatten, offen der herrschenden Freihandels⸗ 
bewegung entgegenzutreten. In der Industrie war das Ansehen 
des Centralverbandes durch diese Versammlung bedeutend ge— 
steigert worden. 
Der Centralverband erachtete es zunächst als seine Aufgabe, 
die Grundlage für die Enquete aufzustellen. Mit Schreiben vom 
25. Juli 1877 wurde der Generalsekretär Bueck in Düsseldorf 
davon in Kenntniß gesetzt, daß die auf Beschluß der Frankfurter 
Versammlung an Seine Majestät den Kaiser gerichtete Petition 
auf Veranstaltung der Enquete durch eine Eingabe ergänzt werden 
sollte, in der ein vollständiger Plan für die anzustellende Enquete 
zu geben sei. Zu dieser Eingabe sollte das Material geliefert 
verden. Von dem Verein zur Wahrung der gemeinsamen wirth— 
schaftlichen Interessen in Rheinland und Westfalen und von der 
Nordwestlichen Gruppe des Vereins Deutscher Eisen— und Stahl⸗ 
Industrieller wurde hierauf eine Kommission gebildet, die auf 
Grund eines von Bueck erstatteten schriftlichen Referates diesen 
Plan aufstellte und ihn in Form einer Denkschrift dem Präsidium 
des Centralverbandes unterbreitete. Dieses überwies die Denk— 
schrift einer aus den Geschäftsführern Regierungsrath Beutner, 
Dr. Rentzsch, Bueck und Dr. Stoepel gebildeten Kommission, 
von der die Denkhschrift zu einer vollständigen Grundlage für die 
Enquete ausgearbeitet wurde. 
Diese Grundlage wurde als Denkschrift unter dem 26. Sep— 
tember 1877 mit folgendem Anschreiben dem Reichskanzler überreicht: 
„Euer Durchlaucht 
exlauben wir uns im Anschluß an unser Schreiben vom 11. Juli 
1877 anbei eine Denkschrift, betreffend die „Ausführung der vom 
Centralverbande Deutscher Industrieller beantragten Enquete“ nebst 
Anlagen ganz gehorsamst zu überreichen.
	        
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