Full text: Erster Band (1. Band)

438 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller. 
die Schweizer bestimmt die Rechnung ohne den Wirth machen. 
Der Referent schlug vor, unter diesen Umständen zwei Beschlüsse 
zu fassen, einen, der lediglich in dem Bericht an die Regierung zu 
verwerthen sei, und den anderen zur Veröffentlichung. In Bezug 
auf den ersten Beschluß war der Referent der Meinung, daß der 
Centralverband alle Wünsche, die in dem Gutachten der Mitglieder 
geäußert worden seien, dem Ministerium für Handel und Gewerbe vor— 
legen solle. Dieser Bericht sollte, wenn Besseres nicht zu erreichen sei, 
die Aufrechterhaltung des bestehenden Zustandes als durchaus 
wünschenswerth bezeichnen. Bezüglich des zweiten, zu veröffent— 
lichenden Beschlusses erachtete es der Geschäftsführer für angebracht, 
den Schweizern zu zeigen, daß ihre Drohungen die deutschen 
Industriellen nicht schrecken und daß die Schweiz durch einen Zoll— 
krieg ihrer eigenen Industrie weit mehr Schaden zufügen würde 
als der deutschen. Für diesen Beschluß schlug der Referent folgende 
Fassung vor: 
„Der Centralverbaud Deutscher Industrieller hält die Er— 
neuerung des bestehenden deutsch-schweizerischen Handelsvertrages 
im Interesse beider betheiligten Länder für wünschenswerth. Wenn— 
gleich die Ausfuhr der Schweiz nach Deutschland fast den vierten 
Theil des gesammten schweizerischen Exports beträgt, während die 
Ausfuhr Deutschlands nach der Schweiz nur etwa den zwanzigsten 
Theil des deutschen Exports ausmacht, und wenngleich der bis— 
herige Handelsvertrag in einzelnen Beziehungen der Schweiz mehr 
Vortheile bringt als der deutschen Industrie, beschließt der Aus— 
schuß des Centralverbandes: die verbündeten Regierungen zu er— 
suchen, auf das Zustandekommen eines neuen Handelsvertrages 
mit der Schweiz auf der Grundlage des bisherigen hinzuwirken 
und allen weitergehenden Ansprüchen einzelner schweizerischer In— 
dustrieller keine Folge zu geben.“ 
Nach eingehender Erörterung schloß sich der Ausschuß den 
Ansichten des Referenten an und stimmte auch dem von ihm ge— 
stellten Antrage zu. 
Die Fabrikanten von Tafelglas waren mit der Regelung 
ihrer Zölle unzufrieden geworden. Der Absatz ihrer Fabrikate 
hatte in den letzten Jahren einen starken Rückgang erfahren. Trotz- 
dem die Bauthätigkeit besonders in den großen Städten ziemlich 
lebhaft gewesen war, hatten die Vorräthe auf den Glashütten
	        
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