Full text: Erster Band (1. Band)

452 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller. 
gemacht werden mußte, die Auffassungen und Schlußfolgerungen in 
Bezug auf den Centralverband richtig zu stellen, ferner wie diese 
Versuche ausgeführt wurden, und daß sie von durchschlagendem 
Erfolge begleitet waren. Ueber alle diese Verhältnisse hatte der 
Geschäftsführer in der erwähnten Ausschußsitzung vom 22. Mai 1891 
eingehend berichtet. 
Unter dem 9. Oktober 1891 hatte der Handelsminister von 
dem Centralverband ein Gutachten über die Mißstände im Garn— 
handel und über die Einführung der einheitlichen metrischen Garn— 
numerirung eingefordert. Diese Aufforderung war mit Genehmi— 
gung des Vorsitzenden von dem Geschäftsführer dem Kommerzien— 
rath Haßler in Augsburg übergeben worden. Von diesem waren 
die besonders betheiligten Handelskammern und Vereine der Textil— 
industrie zu einer Versammlung eingeladen worden, die am 
13. November in Berlin stattgefunden hatte. Sie kann als eine 
Kommission des Centralverbandes bezeichnet werden. Nach den 
Verhandlungen in dieser Sitzung*“) wurde der Bericht an den 
Handelsminister erstattet. 
In der Delegirtenversammlung vom 14. November 1891**) 
theilte der Geschäftsführer in Bezug auf die handelspolitische Lage 
mit, daß nach Zeitungsberichten die Verhandlungen über den 
Handelsvertrag mit Oesterreich-Ungarn bereits vor längerer Zeit 
ihren Abschluß gefunden hätten, und daß auch, wie in den Morgen— 
blättern des Tages der Delegirtenversammlung berichtet werde, der 
Vertrag mit Italien am Tage vorher von den Unterhändlern unter— 
zeichnet worden sei Verhandlungen würden noch geführt bezüglich 
des Abschlusses eines Handelsvertrages mit der Schweiz und mit 
Belgien. Dem Geschäftsführer sei ferner bekannt, daß unter der 
Hand auch Verhandlungen mit Spanien geführt würden. Ueber 
alle diese angeblich bereits geschlossenen und in der Vorbereitung 
begriffenen Handelsverträge seien Einzelheiten bisher in die Oeffent— 
lichkeit nicht gelangt, bestimmt sei aber anzunehmen, daß es sich 
dabei um eine Herabminderung der wichtigsten Getreidezölle um 
1,50 Mark handeln werde. 
*) Das Protokoll über diese Verhandlungen befindet sich in Heft 56, 
Seite 146 —156, abgedruckt. 
**) Verhandlungen ꝛc. Heft 56, S. 25.
	        
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