Full text: Erster Band (1. Band)

2. Abschnitt: Arbeit des Centralverbandes. A. Handels-u. Zollpolitik. 481 
dieser Industrie betheiligt seien, die zum größten Theil zur Aus— 
wanderung nach Rußland getrieben werden würden — 56 pCt. 
der Erzeugnisse dieses Gewerbes gehe nach Rußland — wenn es 
nicht gelingen würde, für diese eine Begünstigung zu erzielen, da 
habe der Zollbeirath die größten Anstrengungen gemacht, um der 
Industrie zu helfen. Viele Sachverständige seien vernommen worden. 
Die Mitglieder des Zollbeirathes seien zu Uhrenhändlern und 
Uhrmachern gegangen, um die Eigenthümlichkeit und Begriffs— 
bestimmung einer Schwarzwälder Uhr genau kennen zu lernen. 
Auf diesem Wege sei es gelungen, die Schwarzwälder Uhren dahin 
zu definiren, daß das Gittergestell nicht geschnittene, sondern nur ge— 
gossene, gebeizte Räder und nicht ein Voll- sondern nur ein Halb— 
getriebe habe. Diese Definition sei auch von den Russen angenommen 
worden, und so sei es gelungen, eine Begünstigung herbeizuführen, 
die voraussichtlich es ermöglichen werde, daß der Export von Schwarz⸗ 
wälder Uhren nach Rußland sich wieder heben werde. Der Redner 
legte dann die Gründe eingehend dar, die es unmöglich gemacht 
hätten, für die Wollenindustrie, die in Rußland selbst schon eine 
gewisse Höhe erreicht habe, größere Vortheile zu erlangen, und 
ging schließlich dazu über, die Mißverständnisse aufzuklären, welche 
der Landwirthschaft Gelegenheit gegeben hätten, die Aeußerungen 
einiger untergeordneter Industrieller aus Chemnitz als Stimmen 
gegen die Annahme des Handelsvertrags mit Rußland zu ver— 
werthen. Hierauf ergriff der Vorsitzende Kommerzienrath Haßler 
das Wort zu folgenden Ausführungen: 
„Ehe wir in die Diskussion eintreten, halte ich es für 
meine Pflicht, den Referenten, die uns so außerordentlich inter— 
essante Mittheilungen gemacht haben, unseren besten Dank aus— 
zusprechen. Herr Generalsekretär Bueck hat in sehr ausführlicher, 
wissenschaftlichmathematisch begründeter Weise nachgewiesen, wie die 
Verhältnisse sowohl betreffs der Industrie als betreffs der Land— 
wirthschaft liegen, und hat Thatsachen angeführt, gegen die absolut 
nichts einzuwenden ist und von denen ich nur wünschen kann, daß 
sie auch von anderen Seiten gehört, verstanden und geschätzt würden. 
Ich bin überzeugt, daß dieses Referat des Herrn Bueck, betreffs 
dessen wir Sorge tragen werden, daß es baldmöglichst im Druck 
erscheint, für alle Diejenigen, welche in Bezug auf diesen Vertrag 
etwas zu sagen und zu beschließen haben, vom allergrößten Werthe 
sein wird. Herrn Generalsekretär Bueck spreche ich also in Ihrer Aller 
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