Full text: Erster Band (1. Band)

2. Aschnitt: Arbeit des Centralverbandes. A. Handels- u. Zollpolitik. 491 
der anderen Staaten gegenüber mit einem höheren Eingangszoll 
belastet war. In dieser Maßregel lag entschieden eine Verletzung 
der Meistbegünstigung seitens der Vereinigten Staaten. 
Der Geschäftsführer berichtete ferner, daß das Direktorium 
beschlossen habe, eine Petition der Gebrüder Stollwerck zu unter— 
stützen, die dahin ging, daß denjenigen Chokoladen- und Zucker⸗ 
fabriken, die im Inlande unter Zollaufsicht arbeiteten, alle Be— 
günstigungen zutheil werden möchten, welche die im Hamburger 
Freihafengebiet arbeitenden Fabriken genössen. 
Weiter berichtete der Geschäftsführer, daß in der Sitzung 
des Direktoriums vom 29. Oktober die in der vorigen Sitzung 
des Deutschen Handelstages angeregte Frage der Errichtung einer 
Centralstelle zur Vorbereitung zukünftiger Handelsverträge erörtert 
worden sei. Diese Angelegenheit wird weiterhin noch eingehend 
behandelt werden. 
Ferner wurde berichtet, daß dem Centralverbande von dem 
Handelsminister ein Exemplar eines Reklamejournals für Japan 
zugegangen sei. Dasselbe sei in England erschienen und bestehe aus 
Anzeigen der englischen Industriellen, die mit japanischen Lettern 
in japanischer Sprache gedruckt und mit Abbildungen versehen seien. 
Der Minister habe den Centralverband aufgefordert, Ermittelungen 
anzustellen, ob in Deutschland Interesse für die Herausgabe eines 
solchen Journals vorhanden sei, in welchem Falle die betreffenden 
Anzeigen durch Vermittelung des Auswärtigen Amtes in Japan 
übersetzt und dort gedruckt werden könnten. Diese Ermittelungen 
seien von ihm, dem Geschäftsführer, angestellt worden, und er habe 
ein großes Interesse für die Herstellung eines solchen Journals fest— 
stellen können. Es sei ihm weiter gelungen, zu ermitteln, daß die 
Herstellung des Journals in Japan nicht erforderlich sein würde. 
Die Uebersetzung der Anzeigen könne seitens des Seminars für 
orientalische Sprachen zu mäßigen Preisen besorgt werden und der 
Druck in der Reichsdruckerei stattfinden, da diese japanische Typen 
und Leute habe, die mit ihnen umzugehen verständen. Wenn es 
gelingen könnte, das Journal in der geschilderten Weise herstellen 
zu lassen, und wenn die Industriellen die Clichss zu den Ab— 
bildungen lieferten, so wäre es möglich, ein solches Journal in 
1000 Exemplaren zum Betrage von höchstens 50 Mark die 
Quartseite zu liefern.
	        
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