Full text: Erster Band (1. Band)

2. Abschnitt: Arbeit des Centralverbandes. A. Handels- u. Zollpolitik. 493 
Reichstag zu richten und ihn zu bitten, dem Antrag der Ab— 
geordneten Freiherrn Heyl zu Herrnsheim und Genossen seine 
Zustimmung zu versagen. Die mit reichem statistischem Material 
ausgestattete Denkschrift wurde abgefertigt und im Heft 65 der 
Verhandlungen ꝛc. des Centralverbandes, Seite 1615196 zum 
Abdruck gebracht. Diesem Vorgehen des Centralverbandes schloß 
sich der Handelstag und eine ganze Anzahl anderer wirthschaft— 
licher Vereinigungen an. 
Es ist schon berichtet worden, daß der Centralverband ein 
Gesuch der Firma Gebrüder Stollwerck in Köln, welches für die 
Verarbeitung der vom Ausland eingeführten Rohmaterialien in 
Fabriken unter Zollaufsicht gewisse Begünstigungen verlangte, 
unterstützt hatte. Dem Direktorium lag in der erwähnten Sitzung 
ein weiteres Gesuch der genannten Firma vor, auch die Forderung 
zu befürworten, daß sie Umhüllungen und Gefäße für die Ver— 
packung, wie Gläser und Kartonnagen, gleichfalls zollfrei vom Aus— 
lande beziehen dürfe, soweit sie zum Export verwendet würden. 
Dieses Gesuch wurde von dem Direktorium nicht unterstützt, da 
derartige Umhüllungen und Gefäße auch in Deutschland in ge— 
nügender Menge und Beschaffenheit hergestellt werden. 
In der Ausschußsitzung vom 19. Februar 1895*) berichtete 
der Geschäftsführer, daß der Centralverband von seinen Mitgliedern 
wie auch von anderen Firmen vielfach angegangen werde, in vor— 
kommenden Fällen für die Abstellung von Schwierigkeiten einzu— 
treten, die seitens der russischen Zollbehörden erhoben werden. 
Dem Centralverbande sei es in nicht wenigen Fällen gelungen, 
durch Vermittelung des Auswärtigen Amtes, das sich stets un— 
gemein entgegenkommend gezeigt habe, einzugreifen und die erbetene 
Hilfe zu gewähren. Der Geschäftsführer meinte, daß diese häufige 
Inanspruchnahme wesentlich mit der Thätigkeit zusammenhänge, 
die der Centralverband bei dem Abschluß des russischen Handels— 
vertrages ausgeübt habe. 
Im weiteren Verlauf der Verhandlungen verwies der Ge— 
schäftsführer auf die fortgesetzt in der Presse wie in den parlamen— 
tarischen Körperschaften seitens der Landwirthe aufgestellte Behaup— 
tung, daß der Handelsvertrag mit Rußland wohl die Landwirth— 
Verhandlungen ꝛc. Heft 65.
	        
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