508 h. AMA Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller
auf Ackerbauerzeugnisse, ausgedehnten Vortheile der Minimaltarife,
die in den Verträgen Deutschlands mit mehreren anderen Staaten
festgesetzt seien, auch ferner gewährt werden könnten. Bekanntlich
haben diese Vorstellungen bei der Regierung der Vereinigten
Staaten nur insofern Berücksichtigung gefunden, als später auch
bei der Zuckereinfuhr aus einigen anderen europäischen Staaten
die indirekten Prämien zur Veranlassung genommen wurden,
gegen diese eine differenzielle Zollbehandlung einzuführen. Leider
wurde dieses Verfahren nicht auf alle mit Hilfe einer indirekten
Prämie Zucker exportirenden Länder angewendet.
Es müssen jetzt Vorgänge behandelt werden, die den Central—
verband vielfach beschäftigten und schließlich zur Bildung des „Wirth—
schaftlichen Ausschusses zur Vorberathung und Begutachtung handels—
politischer Maßnahmen“ seitens des Reichsamts des Innern führten.
Mehrfach ist bereits darauf hingewiesen worden, daß gegen
die Wirthschafts- und Handelspolitik der Verbündeten Regierungen,
die zu dem Abschluß der Handelsverträge geführt hatte, von mäch—
tigen wirthschaftlichen und politischen Parteien ein leidenschaftlicher
Kampf geführt wurde. Dieser Ansturm gegen die Handelsverträge,
wie besonders auch die Mißgriffe, die bei dem Abschluß derselben
leider gemacht worden waren, hatten auf den verschiedensten Seiten ein
lebhaftes Interesse der Frage zugewendet, was zu geschehen habe,
um den Abschluß von künftigen Handelsverträgen so gut als irgend
möglich vorzubereiten. Es war naheliegend, daß sich die Vertreter
von Handel und Industrie zuerst mit dieser Frage beschäftigten.
So hatte der Deutsche Handelstag für seine am 16. November
1893 anberaumte Sitzung des Ausschusses auf. die Tagesordnung
gestellt: „Die Schaffung einer Centralstelle, welche durch Sammlung
und Sichtung des erforderlichen (sachlichen und persönlichen) Materials
die Verhandlungen künftiger Handelsverträge vorbereitet.“ Der
Referent zu dieser Frage hatte hinsichtlich der Organisation
und der Aufgaben einer solchen Centralstelle sehr ins einzelne
gehende Anträge gestellt, die in ihrem Schlußsatze dahin ausliefen,
das Präsidium des Handelstages zu ersuchen, sich mit dem Direk⸗
torium des Centralverbandes behufs Ausführung des hier vor—
bereiteten Gedankens ins Einvernehmen zu setzen.
Es darf hier nicht unerwähnt bleiben, daß zwei Mitglieder
vom Direktorium des Centralverbandes, der Vorsitzende und dessen
weiter Stellvertreter, der Geschäftsführer des Centralver—