510 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller.
zu machen seien. . Im übrigen würde die Centralstelle mit den Mit—
gliedern des Handelstages in herkömmlicher Form verkehren. Be—
hufs Erlangung von Auskünften aus dem Kreise des Centralver—
bandes aber würden wir ein betreffendes Ersuchen an das Direk—
torium des Centralverbandes richten und würden anheimgeben,
das erlangte Material zwecks weiterer Verarbeitung im
Original oder in Abschrift zugehen zu lassen.“
Dieses Schreiben wurde zunächst persönlich von dem Vor—
sitzenden des Direktoriums des Centralverbandes, an den es gerichtet
war, beantwortet, indem er bemerkte, daß er es bei der Wichtigkeit
der Sache für erforderlich erachte, das Schreiben dem Gesammt—
direktorium in seiner demnächstigen Sitzung zu unterbreiten. „Für
heute möchte ich nur“, so hieß es in dem Schreiben weiter, „er—
wähnen, daß der Beschluß des Ausschusses des Handelstages vom
16. November v. J. ausdrücklich die Bildung eines ständigen
Bureaus zu dem betreffenden Zweck durch den Deutschen Handels—
tag in Gemeinschaft mit dem Centralverband Deutscher Industrieller
für nothwendig erachtete. Diesem Beschlusse würde nun meines
Erachtens die alleinige Leitung des betreffenden Bureaus durch
das Präsidium des Handelstages widersprechen und demgemäß
eine Modifikation der von Ihnen vorgeschlagenen Organisation zu
suchen sein, über welche bei beiderseitigem gutem Willen eine Ver—
ständigung voraussichtlich leicht herbeizuführen sein würde.“
Das Direktorium des Centralverbandes schloß sich in seiner
Sitzung vom 23. Mai 1894 der vorläufig persönlichen Meinungs—
äußerung seines Vorsitzenden einstimmig an, wovon dem Präsidenten
des Deutschen Handelstages entsprechende Mittheilung gemacht wurde.
Ueber diese Angelegenheit fanden dann noch mündliche Ver—
handlungen zwischen dem Direktorium des Centralverbandes und
dem Präsidium des Deutschen Handelstages statt. Dieselben
führten zu keinem Ergebniß. In der Sitzung des Ausschusses
des Deutschen Handelstages vom 22. und 23. November 1894
berichtete der Vorsitzende über diese Verhandlungen, indem er aus—
führte, „in denselben hätten die Vorschläge des Handelstages keinen
Anklang gefunden, und man habe schließlich eingesehen, daß es am
Ende doch nicht gehen werde, eine Vereinbarung zu treffen, welche
beiden Theilen die gewünschte Freiheit lasse. Das Präsidium habe
sodann seinerseits Veranlassung genommen, die Sache in anderer
Weise zu versuchen