Full text: Erster Band (1. Band)

512 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller. 
hatten, fühlten sie auch die Verpflichtung, den Centralverband zu 
erhalten und zu heben. Dieser Pflicht konnten sie nur genügen, 
wenn sie das Ansehen des Centralverbandes auch in äußerlichen 
Sachen wahrten. Das würde aber nicht geschehen sein, wenn der 
Verband in einer besonders für die Industrie bedeutungsvollen 
Frage, unter Verzicht auf seine Selbständigkeit, sich in die Stellung 
eines ausführenden Organes des Präsidiums des Deutschen 
Handelstages begeben hätte. In dem vorliegenden Falle würden 
die Mitglieder des Centralverbandes eine solche Handlungsweise 
des Direktoriums um so weniger verstanden haben, als der 
Centralverband bei den Verhandlungen bezüglich des Handels— 
vertrages mit Rußland ähnliche Aufgaben, wie sie der mehr— 
erwähnten Centralstelle zufallen sollten, in befriedigender und 
zweckentsprechender Weise vollführt hatte. 
Seit jener Zeit fanden weitere Verhandlungen über die 
Bildung der Centralstelle zwischen dem Direktorium des Central— 
verbandes und dem Präsidium des Deutschen Handelstages nicht 
statt. Da nahm „Der Verein zur Wahrung der Interessen der 
chemischen Industrie Deutschlands“ die in Rede stehende Frage 
wieder auf. 
In der Ausschußsitzung vom 25. Mai 1897* berichtete der 
Geschäftsführer Bueck unter Hinweis auf die seiner Zeit zwischen 
dem Direktorium des Centralverbandes und dem Präsidium des 
Deutschen Handelstages stattgehabten Verhandlungen, daß der 
erwähnte Chemische Verein unter dem 27. März 1897 das nach— 
stehende Schreiben an das Direktorium des Centralverbandes 
gerichtet habe. 
„Wir beehren uns, Ihnen in der Anlage eine Denhschrift über 
die Aufgaben und die Errichtung einer Centralstelle für Vor— 
bereitung von Handelsverträgen ergebenst zu überreichen. 
„Sie wollen aus derselben ersehen, daß wir den Zeitpunkt 
für Jnangriffnahme dieses für alle Kreise der wirthschaftlichen 
Produktion hochwichtigen Unternehmens für gekommen erachten, 
und auf welchem Wege wir uns die Ausgestaltung desselben ge— 
dacht haben. 
„Um für die Leitung und Förderung des Unternehmens 
zunächst eine möglichst unparteiische Persönlichkeit zu gewinnen, ist 
*) Verhandlungen ꝛc. Heft 74.
	        
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