2. Abschnitt: Arbeit des Centralverbandes. A. Handels- u. Zollpolitik. 519
und mit Sachkunde für die Angelegenheit interessirten. Das sei
die Absicht des Direktoriums; weiter möchte sich dasselbe nicht
binden.
Dr. Böttinger ergriff noch das Wort, um seiner Freude
darüber Ausdruck zu geben, daß er eine so konziliante Stimmung
bei dem Direktorium wie im Ausschusse feststellen könne, und schloß
mit den Worten:
„Ich bin dafür sehr dankbar und möchte den Herren auch
unsererseits nur mit dem gleichen warmen Wunsche des Zusammen—
gehens antworten. Denn genau so wie Sie in den Wald hinein—
rufen, wird der Schall auch von unserer Seite hinaustönen.“
Damit erklärte der Vorsitzende den Gegenstand für erledigt.
Diese Verhandlungen sind mit einiger Ausführlichkeit wieder—
gegeben, weil sich bald darauf, trotz der in der Versammlung an—
scheinend erzielten Verständigung, auch in Bezug auf die Vor—
bereitung der künftigen Handelsverträge eine vollständige Trennung
zwischen dem Verein der Chemischen Industriellen und seinen An—
hängern einerseits und dem Centralverbande und dem Deutschen
Handelstage andererseits vollzog. Es geht daraus hervor, daß diese
Trennung wie die sich aus ihr entwickelnden scharfen Gegensätze
nicht auf das Verhalten des Centralverbandes zurückzuführen
waren.
Unter dem 13. Juni 1897 unterbreitete der Geschäftsführer
Bueck dem Direktorium die mehrerwähnte Denkschrift betreffend
„Die Erxrichtung einer Stelle zur Vorbereitung des Abschlusses
handelspolitischer Verträge mit dem Auslande.“ In ihr wurden
zunächst die Vorgänge bei dem Abschluß der früheren Handels—
verträge erörtert, die zu den Bestrebungen geführt hatten, eine
bessere und umfassendere Vorbereitung künftiger Handelsverträge
herbeizuführen und zu sichern. Sodann wurden die Ver—
handlungen dargestellt, die in dieser Sache zwischen dem Central—
verbande und dem Deutschen Handelstage und später mit dem
Verein der Chemischen Industriellen stattgefunden hatten. In
Anknüpfung an diese Vorgänge wurde in der Denkschrift die Frage
erörtert, in welcher Weise der Gedanke, die mehrerwähnte Central—
stelle zu schaffen, ausgeführt werden könne. Dabei wurde zunächst
in Erwägung gezogen, welche Aufgaben und Arbeiten die zu
bildende Centralstelle zu verfolgen haben würde. In dieser Be—