Full text: Erster Band (1. Band)

2. Abschnitt: Arbeit des Centralverbandes. A. Handels-u. Zollpolitik. 529 
folgende Schreiben an den Vorstand des Deutschen Landwirthschafts— 
rathes gerichtet: „Dem Vorstande des Deutschen Landwirthschafts— 
rathes beehren wir uns ergebenst den Eingang der Zuschrift vom 
19. d. M. zu bestätigen und zu erklären, daß wir gern bereit sein 
werden, an den kommissarischen Berathungen über die Sammlung 
und Sichtung des Materials für die Revision der bestehenden 
Handelsverträge in Gemeinschaft mit dem Vorstande des Deutschen 
Landwirthschaftsrathes theilzunehmen. 
„Hierbei gestatten wir uns ergebenst darauf hinzuweisen, daß 
bei den Vorbereitungen für den deutsch-⸗russischen Handelsvertrag 
der Herr Reichskanzler das Zusammenwirken von Landwirthschaft, 
Industrie und Handel für geboten erachtete; demgemäß waren in 
dem Zollbeirath, der auf Berufung des Herrn Reichskanzlers am 
27. und 28. September zusammengetreten war, Sachverständige der 
drei vorerwähnten Erwerbsgruppen anwesend. Auch in dem von 
dem Zollbeirath zur dauernden Mitarbeit während der Vertrags— 
verhandlungen eingesetzten Ausschuß waren je drei Vertreter der 
Landwirthschaft, der Industrie und des Handels gewählt worden. 
„Nach diesem Vorgehen müßten wir dem geehrten Vorstande 
des Deutschen Landwirthschaftsrathes ergebenst anheimstellen, ob 
nicht zu den von Wohldemselben in Aussicht genommenen kommis— 
sarischen Berathungen auch Vertreter des Deutschen Handelstages 
einzuladen sind.“ 
Darauf erwiderte der Vorstand des Deutschen Landwirth— 
schaftsrathes unter dem 20. August 1897: 
„Aus der gefl. Zuschrift vom 31 v. M. haben wir mit Be— 
friedigung entnommen, daß das geehrte Direktorium bereit ist, mit 
uns gemeinschaftlich über die Revision der bestehenden Handels⸗ 
verträge zu berathen und die erforderlichen Vorbereitungen zu 
treffen. 
„Was den Vorschlag betrifft, zu den kommissarischen Be— 
rathungen auch Vertreter des Deutschen Handelstages einzuladen, 
so erlauben wir uns Folgendes zu bemerken: Bei den Berathungen 
wird es sich im wesentlichen darum handeln, erstens festzustellen, 
daß die deutsche Industrie und die deutsche Landwirthschaft der 
Schutzzölle bedarf, zweitens über sachgemäße Abmessung der beider— 
seitigen Schutzzölle womöglich eine Einigung herbeizuführen, welche 
als gemeinsames Programm für unsere Vertreter im Reichstage 
maßgebend sein soll. Wir glauben nun, daß der Handel an diesen
	        
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